Wilhelmshaven: GFK-Wickelrohre entwässern Güterverkehrszentrum des JadeWeserPort

16.11.2011

Der Bau des JadeWeserPort in Wilhelmshaven schreitet zügig voran. Inzwischen werden die Infrastruktur für die 160 Hektar große Logistics Zone des einzigen deutschen Container-Tiefwasserhafens gebaut. Um dieses Güterverkehrszentrum, das sich unmittelbar an das eigentliche Containerterminal anschließt, auch bei starken Niederschlägen sicher zu entwässern, sind viele Kilometer Rohre in teils sehr großen Nennweiten zu verlegen. Hier arbeitet die AMITECH Germany GmbH, Mochau, Hersteller von GFK-Wickelrohren, einen ihrer aktuell größten Aufträge ab. 7,5 Kilometer der im patentierten FLOWTITE Wickelverfahren hergestellten Glasfaser-Rohre und rund 90 Schächte des gleichen Systems werden bis Ende des Jahres unter dem aufgespülten Boden des Hafenareals „verschwunden“ sein.

Seit März 2008 baut die Jade WeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG in Wilhelmshaven für rund 950 Millionen Euro Investitionsvolumen einen Container-Tiefwasserhafen, den auch Containerschiffe der nächsten Generation mit bis zu 18.000 Container bei einer Wassertiefe von 18 Metern problemlos tideunabhängig anlaufen können. Auf dem Common User Terminal, der 130 Hektar groß ist, werden etwa 2,7 Millionen TEU (Standardcontainer) umgeschlagen. Im JadeWeserPort Wilhelmshaven entsteht direkt hinter dem Terminal ein 160 Hektar großes Güterverkehrszentrum in der Logistics Zone. Bei dessen Verwirklichung werden derzeit im ersten Arbeitsgang die unterirdischen Infrastrukturen der Ver- und Entsorgung gebaut. Dazu gehört ein leistungsfähiges System zur Ableitung von Niederschlagswasser, denn der Standort des neuen Hafens gehört nicht gerade zu den niederschlagsarmen Regionen der Republik.
 
Das Netz der Niederschlagsentwässerung war ursprünglich für Stahlbetonrohre ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam dann aber letztlich die Köster Bau GmbH, Osnabrück mit einem Sondervorschlag, der gemeinsam mit Experten der AMITECH Germany GmbH ausgearbeitet worden war. Dieser sah alternativ zu Beton den Einbau von GFK-Rohren vor – ein Konzept, das den Bauauftraggeber ebenso überzeugte, wie die Technischen Betriebe Wilhelmshaven als spätere Betreibergesellschaft. Zwei Aspekte waren dabei besonders wichtig: Aufgrund des gegenüber Beton bei weitem leichteren Metergewichte der GFK-Rohre lassen sich in allen Nennweiten bis DN 2600 auch Rohre bis zu 12 Metern Länge ohne Einsatz von Spezialgerät verarbeiten – ein wichtiger Beitrag zu einem deutlich schnelleren Baufortschiritt und somit erhöhter Terminsicherheit für das gesamte Projekt.
 
Die konstruktive Flexibilität des FLOWTITE Rohrsystems erlaubte überdies, auf 90 Betonschächte zu verzichten. Sie wurden durch eine entsprechende Zahl von fest ins GFK-Rohr integrierten Tangentialschächten ersetzt. Solche nach Maß gefertigten Sonderbauwerke gehören im AMITECH Germany-Werk längst zu den Standardprodukten – und das auch in jenen großen Nennweiten, die in Wilhelmshaven benötigt werden. Alles in allem liefert AMITECH GFK-Rohre der folgenden Nennweiten in die LogisticsZone des JadeWeserPort:
  • DN 300 – 500, Länge 774 m
  • DN 800 - 1000, Länge 3660 m
  • DN 1200 - 1400, Länge 1644 m
  • DN 1800, Länge 180 m
  • DN 2000, Länge 240 m
  • DN 2200, Länge 804 m
  • DN 2600, Länge 216 m
Dieses Spektrum an Rohren wird im Zeitkorridor von Mai bis November 2011 geliefert und eingebaut.

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