Vorbeugender Hochwasserschutz greift - Kompetent vor Starkregen schützen!
22.01.2018
Vorsorgemaßnahmen haben in Bezug auf Hochwasser Schlimmeres verhindert. Kommunen können mit Hilfe der DWA-Schulungen auch in Zukunft vor Starkregen besser geschützt werden.
„Die Kommunen in Deutschland sind auf Hochwasserereignisse besser vorbereitet als noch vor wenigen Jahren und die kommunale Hochwasservorsorge hat große Fortschritte gemacht,“ stellt Otto Schaaf, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), als Fazit der aktuellen Hochwasserereignisse fest.
Insbesondere viele Gemeinden entlang von Rhein und Donau mit ihren Nebenflüssen sind auf Flusshochwasser mit mehrtägiger Vorhersage bereits gut vorbereitet, wie das Geschehen in der ersten Januarwoche 2018 und in den Tagen danach gezeigt hat.
Positiv wirken sich auch wissenschaftliche Fortschritte aus: Die Wettermodelle und die Vorhersage der Wasserstände sind in den letzten Jahren weiter verbessert worden und haben Eingang in die Praxis gefunden.
Ebenso zeigt das Zusammenspiel der Landes-Hochwasserzentralen mit den Gemeinden Wirkung: Die Gemeinden haben rechtzeitig mobile Hochwasserschutzeinrichtungen aufgebaut und die Gefahrenabwehr organisiert. In Sachsen beispielsweise konnte somit schon frühzeitig überall wieder Entwarnung gegeben werden. Gute Vorbereitung auf kommunaler Ebene, gute Hochwasser- und Wettervorhersagen sowie ein gutes Zusammenspiel aller Akteure haben somit zu einer deutlich verbesserten Vorsorge geführt, und die Anstrengungen und Investitionen im Vorfeld werden belohnt.
Neben den vielfältigen Aktivitäten auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen hat auch die DWA Anteil an diesem Erfolg. Sie hat zahlreiche Fachpublikationen zu dieser Thematik erarbeitet und bietet den Kommunen eine qualifizierte Bewertung ihrer Maßnahmen zur Vorsorge vor Überflutungen und den Folgen von Starkregen an. Im DWA-Audit „Hochwasservorsorge – Überflutungen und Starkregen“ werden alle Vorsorgeaspekte im kommunalen Kontext erörtert. Zentral sind die gezielte Information der Bürger und die Hilfe zur Eigenvorsorge.
BMUB fördert Konzeption und Etablierung der DWA-Zusatzqualifikation "Fachplaner Starkregenvorsorge"
Der Klimawandel steht nicht mehr vor der Tür, er ist bereits eingetreten. Längst reicht es nicht mehr aus, über die Vermeidung von Klimaveränderungen nachzudenken. Stattdessen geht es in der aktuellen Forschung zunehmend um Maßnahmen zur Anpassung an unvermeidliche klimabedingte Veränderungen, um schädliche Folgen zu minimieren.
Im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) die Konzeption des Bildungsmoduls Fachplaner Starkregenvorsorge. Mit diesem Vorhaben soll mittelfristig das Know-how geschaffen werden, mit Folgen des Klimawandels, die die kommunale Infrastruktur betreffen, qualifiziert umzugehen. Im Rahmen der Zusatzqualifikation Fachplaner Starkregenvorsorge soll das Wissen vermittelt werden, Überflutungsrisiken zu erkennen und in der wassersensiblen Stadtplanung zu berücksichtigen.
Zusatzqualifikation Fachplaner Starkregenvorsorge
Die Zunahme der Starkregenereignisse und die damit verbundenen Sturzfluten rücken das Thema „Überflutungsvorsorge“ zunehmend in den Fokus der kommunalen Daseinsvorsorge. Vorrangiges Ziel in diesem Zusammenhang ist es, so genau wie möglich einschätzen zu können, welche Teile der urbanen Infrastruktur (Durchlässe, Brücken, Straßen, Unterführungen, U-Bahn-Tunnel, Gebäude in dicht besiedelten Gebieten) gefährdet sein können.
Stadtgebietsbezogene Fließweganalysen sowie daraus abgeleitet systematische Analysen der möglichen Gefährdungen und Schadenspotentiale in Verbindung mit der Entwicklung von Risikokarten können hier Abhilfe schaffen. Auf ihrer Basis können sinnvolle infrastrukturelle Maßnahmen entwickelt, beurteilt und geplant werden. Betroffene Grundstückseigentümer können im Hinblick auf die Optimierung ihres Objektschutzes beraten werden.
Ziel der wassersensiblen Stadtentwicklung ist es, das Wasser ober- oder unterirdisch im urbanen Raum so zu bewirtschaften, dass Schäden minimiert werden. Der Fachplaner Starkregenvorsorge wird die Schnittstelle zwischen den interdisziplinären Aufgaben der Starkregenvorsorge bilden.
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