Update für Hobrechts Erbe – neues Abwasserpumpwerk

19.12.2013

Radialsystem XII in Friedrichshain bekommt noch Stauraum vor der Tür.

Staffelübergabe nach 120 Jahren an der Rudolfstraße in Friedrichshain: Das 1893 vom Schöpfer der Berliner Kanalisation, James Hobrecht, gebaute Abwasserpumpwerk des Radialsystems Berlin XII ist heute durch ein in direkter Nachbarschaft errichtetes Neuwerk ersetzt worden.

In diese vollautomatisierte Anlage haben die Berliner Wasserbetriebe seit dem Baustart vor drei Jahren 9,2 Mio. € investiert. Anschließend wird bis 2015 unmittelbar vor dem Werk für weitere 2,3 Mio. € die Kanalisation so umgebaut, dass sie als Stauraumkanal dient. Damit kann bei starkem Regen 4.200 m³ Misch(ab-)wasser gespeichert werden, das dann nicht mehr in die Spree läuft.

Anders als sein Vorgänger ist das neue Abwasserpumpwerk kaum zwei Etagen hoch, dafür aber mit elf Metern ziemlich tief in die Erde gebaut. So kann ihm das Abwasser aus der Kanalisation von selbst zufließen. Das bisherige Werk arbeitete dagegen im Ansaugbetrieb. Die fünf Pumpen des Neuwerks fördern bei Trockenwetter im Tagesmittel 11.500 m³ Abwasser wahlweise zu den Klärwerken Schönerlinde, Münchehofe oder Waßmannsdorf.

Der mit Ziegeln und grünem Glas verkleidete Neubau zitiert modern das Altwerk und wurde von der Abteilung Hochbau der Wasserbetriebe in Zusammenarbeit mit dem Berliner Architekturbüro A-plan Martin Beisenwenger gestaltet. Das alte Gebäude soll künftig für Ausstellungen, Schulungen und Veranstaltungen genutzt werden.

Die Oberbaum-City ist für die Berliner Wasserbetriebe ein wichtiger Standort. Zwischen der Rudolfstraße und der Spree ging 1856 das erste Berliner Wasserwerk in Betrieb. Außerdem liegt direkt neben dem Abwasserpumpwerk die Kanalbetriebstelle Friedrichshain, deren Mitarbeiter für die Pflege von insgesamt 1.164 Kilometern Abwasserkanälen zwischen Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Lichtenberg und Tiergarten verantwortlich sind.

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