Schlauchlining ganzheitlich "vom Haus bis zur Kläranlage" : Der 7. Deutsche Schlauchlinertag 2009 in Pforzheim

Wenn es um Ganzheitlichkeit in der Kanalsanierung geht, wie sie durch EN 752 Teil 2 gefordert ist, so zielt dies nicht nur auf gleichberechtigte Berücksichtigung baulicher, hydraulischer und ökologischer Aspekte bei der Sanierungsplanung,sondern meint auch, dass öffentliche und private Leitungen und Schächte gemeinsam und mit gleicher Konsequenz in Angriff genommen werden. Darüber hinaus gibt es einen breiten Konsens darüber, dass der bauliche Aufwand durch weitestmöglichen Einsatz grabenloser Sanierungstechniken minimiert werden soll. Die Schlauchlining-Technologie mit ihrer beispiellosen Verfahrens- und Materialbreite bietet hierfür Systemlösungen im besten Sinne, die mittlerweile buchstäblich vom Haus bis zur Kläranlage reichen.

Die Referenten des 7. Deutschen Schlauchlinertages realisieren aber noch eine Ganzheitlichkeit anderer Art: Sie zeigen, wie über den kompletten „Lebenszyklus“ des Schlauchlining hinweg hochwertige Qualität vorbereitet, realisiert und schließlich kontrolliert wird. Da wird der fachlich geschärfte Blick ebenso auf VOB-konforme und hinreichend aussagekräftige Schlauchlining-Ausschreibungen gelenkt wie auf den rechtssicheren Bauvertrag und seine Regularien. In diesem Zusammenhang wird ausführlich auf die jüngsten "Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen" (ZTV) rund ums Schlauchlining eingegangen. Sie sind eine tragenden Säule des Qualitätsmanagements neben den im Markt eingeführten Schlauchliner-Anforderungsprofilen. Das gilt nicht nur für die "ZTV Schlauchlining", sondern gleichermaßen für die „ZTV Materialprüfung“. Diese legt die Verfahren und Randbedingungen für die labortechnische Überwachung der installierten Schlauchliner fest. So ist sicher gestellt, dass die Prüfung identischer Liner künftig auch in unterschiedlichen Labors zu gleichen Resultaten führt.

Von je her steht der Schlauchlinertag im Zeichen der Praxiserfahrung. So auch 2009, wenn es in Pforzheim um Schlauchlining in der Grundstücksentwässerung im Vergleich mehrerer Städte unterschiedlicher Größenordnung geht. Hier werden nicht nur technische Erfahrungen vorgestellt, sondern auch unterschiedliche Organisationsmodelle im Umgang mit privaten Entwässerungsanlagen. Praxis-Erfahrungen stehen auch im Zentrum, wenn in einer zweiten, zeitparallel verlaufenden Programmschiene Fehlerquellen des Schlauchlining auf der Auftraggeberseite thematisiert werden. Und wer zum Schlauchlinertag nach Pforzheim in der Hoffnung kommt, ganz einfach den Überblick über Werkstoffe und Verfahrensvarianten zu bekommen, wird gleichfalls auf seine Kosten kommen. Ein umfangreicher Vortrag zur Materialkunde wird schließlich abgerundet durch eine Präsentation des Procedere, nach dem das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Schlauchlining-Verfahren erteilt.

Gastgeber Dr. Igor Borovsky von der TAH gibt Schlauchlinertag-Interessenten 2009 einen wichtigen Rat mit auf den Weg: Die Teilnahme in Pforzheim rechtzeitig buchen - in den vergangenen Jahren reichten die vorhandenen Plätze nämlich mit schöner Regelmäßigkeit nicht aus.


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