Renovierungs- und Erneuerungsverfahren mit PE- und PP-Kunststoffrohren

20.10.2016

Nachhaltige Abwasserkanalsanierung, die zum Abbau des Sanierungsstaus führt, ist ohne größere Gebührenanpassung möglich. Denn Nachhaltigkeit ist zunächst eine Frage der Rohrmaterialauswahl und zum anderen die Beherrschung der Sanierungsverfahren. PE- und PP-Kunststoffrohre werden seit mehreren Jahrzehnten nicht nur in der Gas- und Abwasserdruckleitungen, sondern auch in Freigefällebereich erfolgreich eingesetzt.

Das Anwendungsgebiet dieser modernen Rohre wird kontinuierlich erweitert, entsprechend werden auch die Regelwerke angepasst. Einen Überblick über die aktuellsten Entwicklungen auf dem dynamischen und innovativen Markt gibt die Veranstaltungsreihe „Auf den Punkt gebracht“, welche von der Technischen Akademie Hannover in November dieses Jahres bundesweit an sechs verschieden Veranstaltungsorten angeboten wird.

Die Sanierungsbranche ist im Umbruch. Statt der jährlich erforderlichen 10 Milliarden Euro werden nach wie vor nur rund 2 Milliarden Euro von den Netzbetreibern in den Erhalt der Kanäle investiert. Die aktuelle DWA-Umfrage 2015 zum Zustand der Kanalisation in Deutschland zeigt, dass sich mit den viel zu knappen Mitteln der Reparaturanteil in den letzten 14 Jahren verdoppelt hat. Demgegenüber hat sich der Anteil an Erneuerungsverfahren, der im Jahr 2001 noch über 50% der Sanierung betragen hat, auf die Hälfte reduziert. Die Nachhaltigkeit der Investitionen bleibt dabei auf der Strecke und der Sanierungsstau kann so nicht abgearbeitet werden.

Nachhaltigkeit ist zunächst eine Frage der Rohrmaterialauswahl und zum anderen die Beherrschung der Sanierungsverfahren. Seit Jahrzehnten werden Gas- und Abwasserdruckleitungen mit bestem Erfolg fast ausschließlich in PE und PP hergestellt. Diese Verfahren können ohne Einschränkung auch für den Freigefällebereich eingesetzt werden. Der gesamte Kunststoffbereich bietet eine weite Palette geeigneter Materialien einschließlich aller Formteile vom PVC über PP zum verschweißten PE. Der DVGW erlaubt für den Transport von Gas, wo ebenfalls hohe Anforderungen an die Dichtheit gefordert werden, nur Rohre aus Stahl, duktilem Guss oder PE.

Die DIN Vorschriften z.B. 8074/75 garantieren dem Werkstoff PE eine Haltbarkeit von mindestens 100 Jahren bei 21° Temperatur. Die Rohre aus Kunststoff liegen im gleichen Preisbereich wie die historischen Materialien und zum Teil noch darunter. Warum nicht mehr Sicherheit zum gleichen Preis einkaufen? Zum Vergleich, die Schadensrate bei den Gasversorgern liegt bei 1 Schaden auf 80 km Netzlänge/a. Im Kanalbau beträgt die Schadensrate auf den Lebenszyklus bezogen bei 1 Schaden auf nur 350 m Netzlänge/a. Zwischen beiden Werten liegt der Faktor > 200, eine Zahl die zum Nachdenken anregen sollte.

In der Veranstaltungsreihe „Auf den Punkt gebracht“ werden erfahrene Referenten aus ihrer Praxis über den Einsatz von PE und PP Rohrwerkstoffen in offener und geschlossener Bauweise berichten. Insbesondere werden die Möglichkeiten, Grenzen und Kosten der Renovierungsverfahren mit vorgefertigten Rohren aufgezeigt. Dabei werden Sanierungstechniken wie TIP-Verfahren, Close Fit Verfahren, Einzel- und Langrohrverfahren sowie - Berstlining in den Vorträgen vertieft und an praktischen Beispielen erläutert. Ebenso werden die Besonderheiten der Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung beleuchtet und wertvolle Tipps aus der Praxis vermittelt. Volkswirtschaftliche Aspekte wie z.B. die Mehrspartenstrategie mit ihren hohen Einsparpotentialen und die Darstellung der kaufmännischen Zusammenhänge der Auswirkungen der Sanierungsverfahren (Erneuerung – Renovierung – Reparatur) auf die Abwassergebühren werden aufgezeigt.

Da Materialien, Verlegetechniken und Anwendungen ständig verbessert und erweitert werden und zudem Regelwerke immer wieder angepasst werden ist es wichtig, den Dialog mit anderen Experten aus Produktion und Praxis zu suchen. Kompetente Partner aus der Sanierungsbranche begleiten als Aussteller das Seminar. Bei einer moderierten Firmenvorstellung erhalten die Teilnehmer tiefe Einblicke in die Leistungsfähigkeit der einzelnen Unternehmen und deren Produkte.

 

Kontakt

Technische Akademie Hannover e. V.

Wöhlerstraße 42

30163 Hannover

Deutschland

Telefon:

+49 (0) 511 / 394 33-30

Fax:

+49 (0) 511 / 39433-40

E-Mail:

info@ta-hannover.de

Internet:

Zur Webseite