Polymere Systeme bewähren sich im Praxistest

18.08.2008

"Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss". Dies war einer der ausschlaggebenden Gründe für die Erlassung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL).

Auch beim Polymerspezialisten REHAU ist nachhaltiges Wassermanagement eines der Kernthemen im Geschäftsfeld Bau. Ein besonders wichtiger Baustein ist hier der Kanalschacht AWASCHACHT PP DN 1000. Während Studien belegen, dass die europäische Kanalisation zu einem großen Teil sanierungsbedürftig ist, erfüllt die REHAU Kanalnetzlösung schon heute die Anforderungen der bis 2015 umzusetzenden EU-WRRL, deren Hauptinhalt der Schutz der Gewässer und des Grundwassers  ist.

Das neue Schachtsystem bildet zusammen mit den Hochlast-Kanalrohrsystemen AWADUKT PP SN10/16 RAUSISTO eine durchgängige Kanalnetzlösung aus Polypropylen, mit denen Sanierungen  und Sonderabschreibungen für vorzeitig zu erneuernde Abwasserhaltungen vermieden werden können. Entscheidende Kriterien für die Langlebigkeit der Rohr-, Schacht- und Formteilfamilie sind der vollwandige Aufbau aus füllstofffreiem Polypropylen, das durchgängige SL-Sicherheitsdichtsystem sowie die Widerstandsfähigkeit gegen hohe statische und dynamische Belastungen.   Zudem liegt für die Kanalnetzlösung ein bisher einzigartiges Gutachten vor: Die Landesgewerbeanstalt Nürnberg (LGA) attestiert dem System nach umfangreichen Prüfungen eine Nutzungsdauer von mindestens 100 Jahren. Über die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche hinaus erhalten Kanalnetzbetreiber zusätzlich eine Herstellergarantie von 10 Jahren für das komplette System.

Erfolgreich realisierte Projekte

Seit der Einführung des Systems wurden bereits zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. So wurde beispielsweise das Wohngebiet  „Am Ardey“ in Soest mit insgesamt 4.500 Metern des PP-Kanalrohrs AWADUKT PP SN10 DN 250 sowie 130 Kanalschächten AWASCHACHT PP DN 1000 erschlossen. Das Fazit Dirk Baumgartens, Inhaber des beauftragten Ingenieurbüros Baumgarten, war nach Abschluss der Bauleistung sowie nach Prüfung der Anlagen durchweg positiv, "Bei den hergestellten Rohrleitungen konnten wir vor allem im Bezug auf die Dichtheit sehr gute Resultate erzielen. Besonders überzeugt hat uns auch der Werkstoff PP, der im Bezug auf Verlegleistung, einzusetzende Maschinen und das Handling der Rohre vor und während des Einbaus klare Vorteile bietet".  

In Oelde nahe Gütersloh kamen etwa 2.000 Meter des Rohrsystems AWADUKT PP SN10 RAUSISTO in verschiedenen Abmessungen als Trennkanalisation zum Einsatz. Das System besteht aus zwei Kanälen: In einem Schmutzwasserkanal wird das Abwasser direkt der Kläranlage zugeführt und mit einem zweiten Kanal wird das saubere Regenwasser in ein Regenrückhaltebecken abgeleitet. Für den Regenwasserkanal wurde AWADUKT PP SN 10 RAUSISTO in blauer Farbe und für den Schmutzwasserkanal in orangebrauner Farbe verlegt. Durch die deutliche farbliche Unterscheidung werden so nachträgliche Fehlanschlüsse von Hauskanälen nahezu ausgeschlossen.

Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen griff das Ingenieurbüro Baumgarten auch bei einem Großprojekt in Werl unweit der Stadt Soest wieder auf die REHAU Kanalnetzlösungen zurück. Dort wurde ein Altlastenstandort saniert und darauf ein Wohngebiet unter schwierigen Bedingungen sowie sehr engen Arbeitsräumen erschlossen. Diese Herausforderungen stellten das Ingenieurbüro hinsichtlich Planung und Realisierung vor neue Aufgaben. Mehr als 2.500 Meter REHAU PP-Kanalrohr und insgesamt 150 Kanalschächte der AWADUKT PP-Programmfamilie kamen zum Einsatz, davon 78 TWINSCHÄCHTE DN 1000 für die Hauskontrollschächte. Hier werden Schmutz- und Regenwasser getrennt, aber in nur einem Schacht geführt. Das Schmutzwasser wird wie beim AWASCHACHT PP DN 1000 durch ein am Boden offenes Gerinne abgeleitet, während das Regenwasser gesondert durch eine außermittig durchgängig geschlossene Rohrleitung abfließt. "Damit haben wir mehr als die Hälfte der Kosten für Material und Bauausführung im Vergleich zum Einsatz von zwei Hauskontrollschächten gespart. Hinzu kommt natürlich auch der Vorteil für die Grundstückserwerber, denn statt zwei der bei Bauherrn "ungeliebten" Schächte im Vorgarten oder in Grundstückszufahrten unterbringen zu müssen, befindet sich nur ein Schacht auf den Privatgrundstücken", so Dirk Baumgarten.

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