Leistungen rund um sichere Tunnel stark nachgefragt

22.06.2009

In Fachkreisen heißt sie kurz "EG-Tunnelrichtlinie". Sie wurde im April 2004 verabschiedet als Reaktion auf die schweren Unglücke in den Vorjahren und diente dem Bund als Grundlage, um die eigenen "Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln" (RABT) zu erweitern. In 2006 ist die modifizierte Rechtsfassung national in Kraft getreten. Vor diesem Hintergrund arbeiten Experten der DMT daran, Tunnel sicherer zu machen. Beispielsweise im Rahmen des großen ADAC-Tunnel-Test 2009. Wie in den Vorjahren war ein Team der DMT vom ADAC beauftragt, ausgewählte Tunnel in ganz Europa zu untersuchen.

Dadurch, dass derzeit viele Tunnel umgebaut und den EG-Sicherheitsanforderungen angepasst werden, standen in diesem Jahr lediglich 13 Röhren auf dem Testprogramm: je vier in der Schweiz, Deutschland und Spanien sowie eine in Kroatien. Wie zuvor waren deren Länge und Bedeutung für den Reiseverkehr die entscheidenden Auswahlkriterien. Um objektiv begutachten und bewerten zu können, hat DMT gemeinsam mit den ADAC-Verkehrsexperten eine Checkliste erarbeitet, die den hohen Ansprüchen der jeweiligen Rechtsprechung in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien sowie der besagten EG-Tunnelrichtlinie als übergeordnetes Regelwerk Rechnung trägt.

Bis ins kleinste Detail
Das Testprogramm ist fein gegliedert in die acht Kategorien Tunnelsystem, Beleuchtung und Energieversorgung, Verkehrsüberwachung, Kommunikation, Flucht- und Rettungswege, Brandschutz, Lüftung und Notfallmanagement. "Innerhalb dieser Punkte gibt es weit über 200 Unterpositionen, die wir bei den Testkandidaten Anfang des Jahres vor Ort untersucht haben, um das so genannte Sicherheitspotenzial zu bewerten. Das bezieht sich auf bauliche, technische und organisatorische Aspekte. Diese werden durch Aspekte ergänzt, die das Risiko einer Tunneldurchfahrt betreffen", erklärt DMT-Projektleiter Dr. Dieter Tetzner.

Wissen gefragt, international...
"Ebenfalls gemeinsam mit dem ADAC prüfen wir derzeit eine große Tunnelanlage in Chile. Genauer gesagt den zweieinhalb Kilometer langen 'El Melón' auf der Ruta 5 Norte. Der Tunnel wird seit 1995 benutzt. Mit einer Röhre, im Gegenverkehr betrieben. Wir haben ihn Ende März untersucht und Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitskonzepts vorgeschlagen. Auf dem internationalen Sektor liegt uns aktuell auch eine Anfrage aus Singapur vor", skizziert Tetzner.

... und national
Seit Herbst letzten Jahres ist DMT beispielsweise auch für den "Landesbetrieb Straßenbau NRW" tätig. Für die Autobahnniederlassung Hamm haben die Experten des Essener Technologiedienstleisters die Funktion des Sicherheitsbeauftragten für 20 Tunnelanlagen auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen in Nordrhein-Westfalen für einen Zeitraum von 5 Jahren übernommen. Der längste Tunnel misst 1,7 Kilometer und ist in Minden. "Die Aufgaben umfassen einerseits die Betreuung der Nachrüstung und die sicherheitstechnische Modernisierung von Tunneln, die teilweise schon mehr als 20 Jahre in Betrieb sind. Zum anderen überprüfen wir die erforderlichen Sicherheitsdokumentationen, insbesondere die Alarm- und Gefahrenabwehrpläne, die Schulung des Betriebspersonals und die Wartung der baulichen Einrichtungen", beschreibt Tetzner die Kernaufgaben des Auftrages. Darüber hinaus sei man Bindeglied zwischen der Leitzentrale und Einsatzkräften wie Polizei und Feuerwehr, beispielsweise in Hinsicht auf die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der jährlichen Notfallübungen.


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