Kanalgipfel 2023: Lösungsansatz 'Projektträgerschaft' zur Bündelung umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und Steigerung der Ressourceneffizienz

27.07.2023

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Dipl.-Ing. Beate Borchardt und Dipl.-Ing. Christoph Statetzni berichten im September in Erfurt über die Bündelung umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und Steigerung der Ressourceneffizienz.

Der Betrieb und die Instandhaltung von Kanalisationen erfolgen seitens der Kommunen zumeist durch eine Mischung von interner Bearbeitung in Kombination mit vielfältiger externer Unterstützung. Für viele Kommunen gehört der Einsatz von Ingenieurbüros dabei schon seit Jahren zu den bewährten Lösungsansätzen, um das Pflichtpensum ingenieurtechnischer Aufgaben bewältigen zu können. Dabei ist zu beobachten, dass durch die immer komplexeren Aufgaben eines Netzbetreibers auch der Bedarf an externer Unterstützung stetig wächst.

Um die Aufgaben eines Betreibers effizienter zu gestalten und um das bekannte Verantwortlichkeitsgefüge aufzulösen, stehen den Kommunen seit der Novellierung des GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) aus 2016 neue Handlungsspielräume in Form von sogenannten unvollständigen Rahmenverträgen zur Verfügung.

Diese werden dann besonders relevant, wenn die Stadtentwässerung zusätzlich zu ihrem Tagesgeschäft weitere wesentliche Investitionen in die Netzerhaltung umsetzen will. Dies würde im Normalfall (Einzelvergabe von Projekten an Ingenieurbüros) einen erheblichen steuernden, koordinativen und verwaltungsinternen Einsatz erfordern.

Die Stadtentwässerung Dortmund hat sich dieser neuen Spielräume bedient und zur Abwicklung von zusätzlichen Investitionen von 20 Mio. € bereits 2019 eine so genannte „Projektträgerschaft“ ins Leben gerufen.

Aufgeteilt auf insgesamt 31 Einzelprojekte wickeln GELSENWASSER und STEIN dieses Volumen gemeinsam vollständig ab. In diesem Sinne werden nicht nur die klassischen Planungsleistungen gemäß HOAI und die örtliche Bauüberwachung erbracht, sondern zudem sämtliche Bauherrenfunktionen wie Abstimmungen mit Dritten oder die Vergabe von Bauleistungen ebenfalls vollständig an den Projektträger übergeben.

Beate Borchardt ist studierte Bauingenieurin und seit 2021 Geschäftsführerin bei der STEIN Ingenieure GmbH. Nach ihrem Studium an der Ruhr-Universität Bochum trat sie 1994 als Projektingenieurin in das Unternehmen ein. Sie war maßgeblich an der Entwicklung der Abteilung Engineering bei der S&P Consult GmbH beteiligt, zunächst als Fachbereichsleiterin Planung und bis 2020 als Abteilungsleiterin und Prokuristin. Sie verfügt über weitreichende und vertiefte Kenntnisse sowohl in der Sanierung als auch im Neubau von abwassertechnischen Anlagen.

Christoph Statetzni ist studierter Bauingenieur und seit 2016 bei der Gelsenwasser AG im Bereich Abwasser tätig. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen Planungsprojekte in allen Leistungsphasen der HOAI, sowohl für Kanalsanierung als auch Kanalneubau. Davor war er ca. 10 Jahre bei der STEIN Ingenieure GmbH tätig. Seit 2019 hat er gemeinsam mit Beate Borchardt (STEIN Ingenieure) die Projektleitung in der Projektträgerschaft Dortmund inne und führt diese seit 2023 in der Projektträgerschaft 2.0 fort.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2023 im September in Erfurt!

 

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Dr.-Ing. Robert Stein

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