Flüssigboden - ein vielseitiger Baustoff

03.09.2009

Hohe Anforderungen an Produktionsstandorte und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erfordern neue Wege bei der Ver- und Entsorgung und in städtebaulichen Fragen. Neue Möglichkeiten im Straßen- und Tiefbau ermöglicht zum Beispiel der so genannte Flüssigboden: ein zeitweise fließfähiger und selbstverdichtender Baustoff für bautechnische Zwecke, der sowohl aus Bodenmaterial, aus natürlichen und aufbereiteten Gesteinskörnungen (z.B. Kies-Sand-Gemisch) bzw. aus geprüften Recyclingmaterialien hergestellt werden kann. Um die Güte bei Herstellung und Einbau von Flüssigboden zu sichern, wurde jetzt das RAL Gütezeichen Flüssigboden etabliert und von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung anerkannt.

Flüssigboden ist sehr vielseitig einsetzbar. Neben der Wiederverfüllung von Gräben im Kanal- und Versorgungsleitungsbau gibt es noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten, bei denen man die Materialeigenschaften dem jeweiligen Einsatzzweck anpasst. So kann man etwa gezielt die Dämpfungswirkung des gewachsenen Bodens erhalten oder aber auch die Immobilisierung von verschiedenen Bodeninhaltsstoffen bewirken. Anwendung findet Flüssigboden auch im Damm- und Deichbau, der Bauwerkshinterfüllung sowie bei der anspruchsvollen Bettung von Fernwärmeleitungen.

Flüssigboden ist jedoch nicht gleich Flüssigboden. Entscheidend für die Qualität und das Endergebnis auf der Baustelle sind die Eigenschaften des Flüssigbodens. Diese werden deshalb in der RAL Gütesicherung genau beschrieben und definiert. Flüssigboden ist herstellbar aus allen Arten von Bodenmaterial, aus natürlichen und aufbereiteten Gesteinskörnungen (z.B. Kies-Sand-Gemisch) bzw. aus geprüftem Recyclingmaterialien ohne treibende Eigenschaften, dabei zeitweise fließfähig und in verschiedenen Konsistenzen (fließfähig bis ausgeprägt plastisch) mit gleichbleibenden bautechnisch relevanten Endeigenschaften. Flüssigboden ist selbst verdichtend und definiert rückverfestigend ohne die Bildung starrer, geschlossener Strukturen durch Bindemittel und hat eine hohe Volumenkonstanz im Verarbeitungs- und Endzustand. Die Güte- und Prüfbestimmungen gelten ausdrücklich nicht für die Herstellung von zeitweise fließfähigen Baustoffen aus den o. g. Materialien mit einem Verfestigungsverhalten auf der Basis der Bildung starrer hydraulischer Strukturen.

Kontakt:
RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.
Dipl. Ing. Joachim Hauser
Siegburger Straße 39
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241/1605-26
Fax: 02241/1605-11
E-Mail: joachim.hauser@ral.de
Internet: www.RAL-GUETE.de

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