DWA-Arbeitskreis Störstoffe in Entwässerungssystemen tagte in Münster
01.04.2019
Die DWA-Arbeitsgruppe „Störstoffe in Entwässerungssystemen“ hat auf Einladung des Feuchttuchherstellers Albaad Deutschland GmbH in Münster getagt. Auf der Agenda standen Strategien gegen Störstoffe im Abwasser.
Was sich zunächst abstrakt anhört, hat ganz handfeste praktische und finanzielle Folgen: Immer öfter wird die Prozesskette der Abwasseraufbereitung durch über die Toilette entsorgte Abfälle belastet; Pumpen verstopfen, Abwassergebühren steigen. Ganz vorne bei den Störstoffen liegen Katzenstreu, Medikamente und Kosmetikartikel wie Baby- und Kosmetiktücher. Bei der Problemlösung sieht Albaad Verbraucher, Handel und Industrie in der Bringschuld, die der Hersteller schon jetzt mit innovativen Produkten erfüllt.
Die Arbeitsgruppe der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) befasst sich insbesondere mit den Auswirkungen, die Feuchtreinigungs- und Vliestücher auf das Abwassersystem haben.
„Wir sind uns der Folgen falsch entsorgter Tücher für die Babypflege, Kosmetik und Haushaltsreinigung bewusst. Das Problem wird allerdings durch falsche Entsorgungsgewohnheiten verursacht, weshalb Aufklärungsarbeit wichtig ist“, sagt Wolfgang Tenbusch, Geschäftsführer des kontinentaleuropäischen Marktführers für Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier Albaad Deutschland.
„Für viele Mitmenschen ist die Toilette leider der bequemste Entsorgungsweg“. Deshalb werden vor allem Feuchttücher zur Babypflege und zum Abschminken, die im Bad und damit „toilettennah“ benutzt werden, oft unsachgemäß über die Toilette entsorgt. Auch in der Umgebung von Altenpflegeeinrichtungen häufen sich Verzopfungen in der Kanalisation aufgrund falsch entsorgter trockener und feuchter Einmal-Waschlappen. Anders als feuchtes Toilettenpapier bestehen diese Vliestücher nicht aus organischem Zellstoff, sondern einem reißfesten Polyester-Gemisch. Benutzte Tücher gehören daher in den Restmüll.
Feuchtes Toilettenpapier: Faserverbund löst sich im Wasser
Demgegenüber besteht feuchtes Toilettenpapier aus einem wasserlöslichen Verbund aus Cellulose und Viskosefasern und kann über die Toilette entsorgt werden. Die Albaad-Gruppe hat mit dem neuen Werkstoff „Hydrofine“ ein Basismaterial für feuchtes Toilettenpapier entwickelt, das vollständig biologisch abbaubar ist und ohne chemische Binder und synthetische Fasern auskommt.
Toilettenpapier auf Hydrofine-Basis zerfällt durch die mechanischen Einwirkungen infolge der Wasserverwirbelungen in der Kanalisation noch schneller. Nach der Benutzung fängt es bereits nach wenigen Minuten an, sich in seine Faserbestandteile aufzulösen. In Deutschland wurden die feuchten Toilettenpapiere im vergangenen Jahr Eigenmarken von Drogerie- und Handelsketten erfolgreich an den Markt gebracht. Die Quintessenz laute also: „Die Toilette ist kein Mülleimer – und feuchtes Toilettenpapier ist nicht das Problem“, sagt Tenbusch.
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