brbv verabschiedet 49 frischgebackene Netzmeister: Eine Branche gestaltet die Zukunft

19.08.2010

48 Netzmeister und eine Netzmeisterin haben am Ende Mai im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Kölner Residenz am Dom ihre Meisterbriefe erhalten. Vor der Überreichung der Urkunden durch Ass. jur. Vera Lange, Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Köln, und Dipl.-Ing. Lothar Schiffmann, rhenag, Köln, hatten die Lehrgangsteilnehmer aus der Rohrleitungsbaubranche mehr als ein halbes Jahr die Schulbank im Ausbildungszentrum Kerpen gedrückt und im Frühjahr dieses Jahres eine erfolgreiche Prüfung vor einem Prüfungsausschuss der IHK abgelegt. Die Meisterausbildung zum geprüften Netzmeister in den Handlungsfeldern Gas, Wasser und Fernwärme gehört zum Ausbildungsangebot des Berufsförderungswerks des Rohrleitungsbauverband GmbH (brbv) und wird als Vollzeitlehrgang angeboten. Zu den Schwerpunkten der Ausbildung zählen neben der umfassenden Vermittlung von technischer Kompetenz die Qualifikation in den Bereichen Organisation und Personalführung. Damit sind die frischgebackenen Meister für die Zukunft gut gerüstet, denn Fachleute werden am Markt händeringend gesucht, wie der Präsident des Rohrleitungsbauverbandes (rbv), Dipl.-Ing. Klaus Küsel, in seiner Ansprache anlässlich der Meisterfeier formulierte.

Vielschichtige Fortbildung
Die Fortbildung zum Netzmeister ist vielschichtig angelegt. Entsprechend einer modifizierten Fortbildungsordnung können bei der brbv-Schulung die Handlungsfelder Fernwärme, Gas, und Wasser geprüft werden. Somit ist für die Prüfungsteilnehmer je nach Ausrichtung im Unternehmen und je nach erworbener Berufspraxis eine Prüfung in einer oder mehreren Sparte(n) möglich. Neben der technischen Qualifikation – hierzu zählen das Mitwirken bei der Planung und dem Bau von Netzen, das Überwachen von Qualität, Sicherheit und Baufortschritt, das Betreiben und Überwachen von Netzen und Anlagen, das Planen und Überwachen des Einsatzes von Betriebsmitteln, Störungsmanagement sowie Instandhaltung und Dokumentation – stehen Organisation und Personalführung im Fokus. Hier lernen die Teilnehmer unter anderem wie man Arbeitsabläufe plant, Personal effizient einsetzt oder Arbeits-, Bereitschafts- und Notfallpläne erstellt. Hinzu kommt die Aufstellung von Budgets und Kostenplänen sowie die Kalkulation und Vorbereitung der Vergabe von Leistungen und das Überwachen von Baumaßnahmen bis hin zur Anwendung fachspezifischer Rechtsvorschriften und Regelungen zum Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Komplettiert wird das Ganze durch die Vermittlung von Kenntnissen in der Personalführung. Wichtige Bausteine hier sind die Anleitung, Motivation und Beurteilung von Mitarbeitern, die Planung des Personalbedarfs und die Auseinandersetzung mit Sicherheits- und Qualitätsmanagementzielen.

Herausforderungen annehmen
Ein Rezept, das eine erfolgreiche berufliche Zukunft verspricht. Nicht nur nach Meinung des rbv-Präsidenten werden solche Mehrspartenfachleute in der Rohrleitungsbaubranche händeringend gesucht. Küsel fand zwar kritische Worte zu den momentanen energiepolitisch wirren Zeiten, in denen Versorger wie Unternehmen Schwierigkeiten hätten, eine vernünftige unternehmerische Strategie zu entwickeln, warf aber gleichzeitig einen positiven Blick nach vorn. "Ein neues Jahrzehnt hat begonnen, in dem wir zeigen müssen, dass wir als Leitungsbaubranche gewillt sind, unseren Beitrag für zukünftige Aufgaben selbstbewusst einzubringen. Deshalb sollten wir die Veränderungen, die der Markt von uns fordern wird, als Auftrag zur Weiterentwicklung annehmen", so Küsels Appell an die neue Generation von Netzmeistern. Gleichzeitig wies er noch einmal daraufhin, das der rbv mit seiner auf der letzten Mitgliederversammlung verabschiedeten Satzungsänderung diese Herausorderung bereits angenommen und damit den Weg für eine weitere positive Entwicklung des Verbandes freigemacht hat.

Glänzende Aussichten
Von guten Perspektiven sprach auch RA Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW e.V. in ihrer Festansprache zum Thema "Die Bauindustrie – Eine Branche mit Zukunft". Sie gratulierte den erfolgreichen Lehrgangsteilnehmern zu einer enormen Leistung auf die jeder einzelne, aber auch die beteiligten Partner und Familien sowie die jeweiligen Arbeitgeber stolz sein könnten. "Aus eigener Erfahrung wisse sie sehr wohl, wie schwierig es sei, neben Beruf und Familie eine solch anspruchsvolle Fortbildungsmaßnahme zu durchlaufen, die neben einem angefüllten Stundenplan intensives Lernen am Abend und am Wochenende verlange", so Wiemann weiter. Dass die "Bauwirtschaft eine Branche mit Zukunft ist", und das trotz des Strukturwandels, belegte die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW in ihrem Vortrag. Zwar seien im Bauhauptgewerbe die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten und der Umsatz von 1995 bis 2009 deutlich zurückgegangen, allerdings habe speziell der Leitungstiefbau trotz Rückgang der Beschäftigungszahlen im gleichen Zeitraum einen Zuwachs an Betrieben erfahren. Diese seien in der Regel mittelständisch geprägt und wiesen einen hohen Spezialisierungsgrad in Bezug auf technisches Know-how und eine abgegrenzte Leistungspalette auf. "Damit sind diese Unternehmen für die Zukunft bereits gut aufgestellt, vor allem mit Blick auf den zukünftigen Baubedarf, so unter anderem im Bereich der Sanierung von maroden Versorgungsleitungen und Kanälen", erklärte Wiemann. Alleine im Bereich der öffentlichen Kanalsanierung resultiert hieraus in NRW ein Sanierungsbedarf von 18,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen geschätzte 9 bis 10 Mrd. Euro für den privaten Bereich. Im Bereich der Strom- und Gasnetze ist der Bedarf mindestens genauso hoch. Laut Wiemann werden für den Ausbau und die Erneuerung der Verteilernetze durch die Energiewirtschaft in den nächsten 10 Jahren rund 50 Mrd. Euro an Investitionen getätigt. Davon entfallen 40 Mrd. Euro auf das Strom- und 10 Mrd. Euro auf das Gasnetz. "Eine Erhöhung des Bauvolumens um 1 Mrd. Euro bewirkt eine volkswirtschaftliche Gesamtnachfrage von 2,4 Mrd. Euro und schafft Arbeitsplätze für 25.000 Personen", hierauf wies Wiemann abschließend auf die zentrale Bedeutung des Bausektors im Baugeschehen hin und machte den erfolgreichen Meisterschülern Mut für den weiteren beruflichen Werdegang.

Dank an alle Beteiligen
"Wer ein Stück von diesem Kuchen abhaben möchte, muss sich jetzt richtig aufstellen". Mit diesen Worten lenkte Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann vor allem den Blick der mehr als 650 Mitgliedsunternehmen des Rohrleitungsbauverbandes auf die großen Zahlen. Für den rbv-Geschäftsführer zählen hierzu die Fähigkeit zum Erkennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen genauso wie die Fähigkeit zu kompetentem Handeln. Darüber hinaus nannte er Qualität und Qualifizierung als weitere entscheidende Schlüsselwörter. "Nur mit gut ausgebildeten Fachkräften bleibt ein Unternehmen wettbewerbsfähig", erklärte Hesselmann die Nachwuchsförderung zur Chefsache. Gleichzeitig zollte er den Absolventen des Netzmeisterlehrgangs seinen Beifall für eine tolle Leistung, die hervorragende berufliche Perspektiven eröffnet. "Sie haben die richtige Branche gewählt", so Hesselmann. "Sie betreuen die Lebensadern unserer Gesellschaft, in denen die Energie transportiert wird und sie nehmen in Zukunft Verantwortung auf den Baustellen wahr."

Danach sprach Hesselmann allen Beteiligten seinen Dank aus. Insbesondere nannte er den Prüfungsausschuss, dessen 18 Mitglieder sich teilweise seit mehr als 10 Jahren ehrenamtlich in der Sache engagieren sowie die 32 Dozenten, die seit vielen Jahren für das brbv tätig sind. Der IHK Köln dankte Hesselmann insbesondere für die gute Zusammenarbeit. Zum Abschluss der feierlichen Veranstaltung wurden die besten Lehrgangsteilnehmer in den Bereichen Gas/Wasser und Fernwärme besonders geehrt.


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