Borealis erzielt positives Geschäftsergebnis und verbessert Verschuldungsquote

14.04.2010

Borealis erreicht für 2009 durch konsequentes Kosten- und Prozessmanagement einen Jahresüberschuss von EUR 38 Millionen Schuldenabbau trotz vorangetriebener Wachstumsprojekte LD5 (Draht und Kabel), Borouge 2 und Borouge 3 Anhaltender Fokus auf Sicherheit, bestätigt durch Verleihung eines zweiten DuPont Safety Awards Wichtige Investitionsentscheidung im Bereich Katalysatorentwicklung und -produktion stärkt Innovationskompetenz

Kennzahlen
(Quartal endet am 31. Dezember 2009)
4Q
2009
4Q
2008
20092008
Umsatzerlöse   MEUR 1,267 1,346 4,714 6,697
Betriebsgewinn / (-verlust)   MEUR 11 (199) 24 163
Nettogewinn / (-verlust) nach Steuern   MEUR 13 (122) 38 239
Rückgang / (Anstieg) der Nettoverschuldung*   MEUR 91 93 55 (453)
Verschuldungsquote   %     43 47
ROCE   %     2 9
Borealis, ein führender Anbieter innovativer Lösungen im Bereich Basischemikalien und Kunststoffe, meldet für das Gesamtjahr 2009 einen Nettogewinn von EUR 38 Millionen. Im Vergleich dazu betrug der Nettogewinn 2008 EUR 239 Millionen. Das Unternehmen beendete 2009 mit einem Rückgang der Gesamtkapitalrentabilität (ROCE) nach Steuern von 9% im Jahr 2008 auf 2%. Trotz der laufenden, umfangreichen Investitionen verringerte sich Borealis’ Nettoverschuldung um EUR 55 Millionen, was auf den starken Fokus auf Working Capital Management und gezielte Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Borealis’ Finanzposition bleibt weiterhin solide, die Verschuldungsquote beläuft sich Ende 2009 auf 43%, 2008 lag sie bei 47%.

Beeinträchtigt wurde das Ergebnis von der Wirtschaftskrise, die sich 2009 voll auswirkte und zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage seitens der Konsumenten und der Industrie führte, während gleichzeitig die Polyolefinmargen unter Druck gerieten. Eine weitere zusätzliche Belastung stellte die Inbetriebnahme der LDPE (Low Density Polyethylen) Anlage in Stenungsund, Schweden, dar. Auch der Beitrag von Borouge wurde 2009 von der Wirtschaftskrise und den mit der bevorstehenden Inbetriebnahme von Borouge 2 verbundenen Kosten negativ beeinflusst. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musste Borealis schwierige Entscheidungen treffen. Dazu zählt unter anderem die Schließung der HDPE (High Density Polyethylen)-Anlage in Beringen, Belgien, bis Ende März 2010.

Die Wirtschaftskrise wirkte sich auch negativ auf den Geschäftsbereich Basischemikalien aus, insbesondere in den Sparten Melamin und Pflanzennährstoffe. Das Rohstoff- und Olefinegeschäft musste niedrigere Margen in Kauf nehmen, während sich das Phenol- und Aromatengeschäft dank des Kostenmanagements verbessern konnte.

Mit einer Unfallrate (Total Recordable Injuries, TRI) von 0,7 pro 1 Million Arbeitsstunden verzeichnete Borealis die niedrigste Unfallrate in seiner Unternehmensgeschichte. Die bisherige Rekordmarke von 1,6 stammte aus dem Vorjahr. Borealis' außergewöhnliche Performance wurde erneut mit einem DuPont Safety Award ausgezeichnet, in der Kategorie "Sustainable Business Impact". Der Preis würdigt das erfolgreiche Change-Management Programm innerhalb der Geschäftsbereiche Melamin und Pflanzennährstoffe.

2009 war für Borealis trotz aller Herausforderungen auch ein wichtiges Jahr, um die Wachstumsprojekte voranzutreiben. Borealis' derzeit größte Investition in Europa, die neue 350.000 Tonnen pro Jahr LDPE-Anlage im schwedischen Stenungsund, befindet sich nun in der Anlaufphase. Durch dieses Investment kann Borealis die steigenden Anforderungen des wachsenden Draht- und Kabelmarktes noch besser erfüllen. Im Nahen Osten verdreifacht Borouge die Jahresproduktion seines petrochemischen Komplexes in Ruwais, Abu Dhabi, auf zwei Millionen Tonnen Polyethylen und Polypropylen. Die Inbetriebnahme von Borouge 2 ist für Mitte des Jahres vorgesehen. Borouge verstärkt außerdem sein Engagement auf den wachsenden asiatischen Märkten mit einer neuen Compound-Anlage in Shanghai und Logistik-Zentren in China und Singapur. Gleichzeitig macht auch das Borouge 3 Projekt große Fortschritte, die Basic-Engineering-Phase und die Vorbereitungen auf der Baustelle sind voll im Gange. Es werden damit bis Ende 2013 die Voraussetzungen für die Produktion von zusätzlich 2,5 Millionen Tonnen Polyolefine pro Jahr geschaffen. Damit werden Borealis und Borouge auch in Zukunft über ausreichende Kapazitäten für ihre Kunden weltweit verfügen.

2009 verstärkte Borealis sein Bekenntnis zu "Value Creation through Innovation”. Für die Kapazitätserweiterung im Bereich der Katalysatorproduktion wurde eine zusätzliche Investition von EUR 75 Millionen bekannt gegeben: Borealis plant den Bau einer semikommerziellen Katalysatoranlage in Linz, Österreich, um mit neuen, verbesserten Katalysatoren hochwertige und innovative Produkte schaffen zu können.

Bedeutende Meilensteine konnten im Rahmen von Borealis' und Borouge's gemeinsamer Water for the World™ Initiative erreicht werden. Borealis hat als erstes petrochemisches und Kunststoff-Unternehmen den Wasser-Fußabdruck seiner betrieblichen Abläufe und Produkte bewertet und somit bei diesem wichtigen Konzept die Vorreiterrolle in der Branche übernommen. Außerdem unterstützte Borealis den Bau von Wasserversorgungsleitungen für provisorische Unterkünfte in L'Aquila, Italien. Die Region hatte unter den gewaltigen Schäden zu leiden, die im April 2009 von einem Erdbeben verursacht worden waren. Ein weiterer Meilenstein war die Schaffung eines "Water School” Projekts in Finnland, einer pädagogischen Webseite für Schülerinnen und Schüler.

"2009 war für die Kunststoffindustrie ein schwieriges Jahr. Borealis litt unter den negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise, die Nachfrage ging zurück und die zusätzlichen Produktionskapazitäten im Nahen Osten drückten auf unsere Margen", sagt Borealis Vorstandsvorsitzender Mark Garrett. "Trotz des äußerst schwierigen und rezessiven Umfelds hielten wir, wie versprochen, unseren Fokus auf Sicherheit, Innovation und Commercial Excellence ebenso wie unsere Wachstumsprojekte aufrecht. Dabei wurde einmal mehr auf Kostensenkungen und Cash- Generierung besonderes Augenmerk gelegt, um in einem extrem schwierigen Umfeld bestehen zu können. Das diesjährige Finanzergebnis liegt unter dem Ergebnis der Boom-Jahre, aber angesichts der starken Rezession ist es das Ergebnis einer außergewöhnlichen Leistung, die in dieser Hinsicht unser Rekordjahr 2007 übertrifft und ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement unserer Mitarbeiter ist. Für 2010 erwarten wir mit zwei großen Start-ups, der Inbetriebnahme zusätzlicher Kapazitäten im Nahen Osten und einem weiterhin unfreundlichen Wirtschaftsklima ein noch schwierigeres Jahr als 2009."


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