BERDING liefert die Rohre FBS-Qualität für Kanalbaumaßnahme am Dortmunder Rüpingsbach

03.02.2010

Rund 1,2 km lang ist der neue Abwasserkanal entlang des Rüpingsbaches im Dortmunder Stadtteil Menglinghausen, den die Wittfeld GmbH im Auftrag der Emschergenossenschaft erstellt. Der Kanal, der in Tiefen von 5 bis 7 m verläuft, wird abschnittsweise in offener Bauweise und im unterirdischen Vortrieb erstellt.

Die eingesetzten Stahlbeton- und Stahlbetonvortriebsrohre im Nennweitenbereich von DN 1600 bis DN 3000 liefert die BERDING BETON GmbH zur Baustelle. Sie werden entsprechend den Qualitätsrichtlinien der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) im Werk Schermbeck gefertigt und erfüllen die zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen (ZTV) des Auftraggebers. Entsprechend der Anforderungen des Bauherrn werden die Rohre in einer Stahlschalung gefertigt und ausgehärtet.

Die Vortriebsrohre sind mit Führungsringen aus wetterfestem Stahl ausgerüstet. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal: Jedes dritte Vortriebsrohr verfügt über ein radiales Verteilersystem, über das während des Pressvorgangs eine Bentonit-Suspension als Schmiermittel in den Überschnitt zwischen Rohraußenwand und Erdreich gepresst wird.

"Der Bau des Abwasserkanals bildet den letzten von vier Bauabschnitten am Rüpingsbach, der damit im Frühjahr 2011 abwasserfrei sein wird", erläutert Dipl.-Ing. Stefan Bottzeck, Projektleiter, Geschäftsbereich Planung/Bau, Emschergenossenschaft.

Das Bauvorhaben im Dortmunder Stadtteil Menglinghausen ist Bestandteil des groß angelegten Emscher-Umbaus, in dessen Verlauf die Abwasserableitung und -behandlung der gesamten Region verbessert und gleichzeitig die Emscher und ihre Nebenläufe wieder in naturnahe Fließgewässer umgestaltet werden. Im Juli 2009 begannen die Tiefbauspezialisten mit den Bauarbeiten.

"Der neue Abwasserkanal wird teilweise in offener Bauweise verlegt", erläutert Projektleiter Werner Greitemeier, Wittfeld GmbH. "Hierbei entfallen rund 550 m auf die Nennweite DN 1600 und etwa 30 m auf die Nennweite DN 3000." Hinzu kommen jeweils rund 250 m, die mit Stahlbeton-Vortriebsrohren in den Nennweiten DN 1600 bzw. DN 2400 in unterirdischer Bauweise aufgefahren werden. Mit deren Einbau hat die Wittfeld GmbH die Brochier Spezialtiefbau GmbH als Nachunternehmer beauftragt.

Vortrieb unter Druckluft

Aufgrund des hohen Grundwasserstandes im Bereich des Rüpingsbaches erfolgt der Vortrieb als so genannter Druckluftvortrieb. "Hierbei handelt es sich um ein spezielles Vortriebsverfahren, mit dem Vortriebe mit offenen Schilden auch im Grundwasser aufgefahren werden können", erklärt Bernd Sillmann, Brochier Spezialtiefbau GmbH.

Das Besondere: Bei Druckluftvortrieben können die Vorteile der offenen Schilde gegenüber den geschlossenen Vortriebsmaschinen auch im Grundwasser voll genutzt werden, etwa bei der Beseitigung von möglichen Hindernissen. "Bei Vollschnittmaschinen mit geschlossener Ortsbrust ist eine Hindernisbeseitigung oft nur mit einer Bergegrube möglich", so Sillmann weiter. "Im Gegensatz hierzu stellt das offene Haubenschild die variablere Technik dar, um auf etwaige Hindernisse oder wechselnde Baugrundverhältnisse schnell reagieren zu können."

Nach dem Zurückfahren der Presszylinder hebt ein Portalkran ein Vortriebsrohr in die 11 m x 7 m große und 6,5 m tiefe Startgrube und legt dieses auf dem Pressenrahmen ab. Entsprechend dem Rohrablaufplan transportiert das Rohrwerk Schermbeck der BERDING BETON GmbH Vortriebsrohre in den Nennweiten DN 1600 und 2400 zur Einbaustelle. Zum Lieferumfang zählen unter anderem 90 Vortriebsrohre mit einer Baulänge von 2,50 m für die Kurvenfahrt mit einem Radius von 400 m, 20 Vortriebsrohre in der Baulänge 3,50 m für den geraden Trassenverlauf sowie 2 Dehnerstationen.

Umfassende Dokumentation

Das FBS-Mitgliedsunternehmen hat dabei zusätzliche technische Anforderungen der Emschergenossenschaft zu erfüllen. Grundsätzlich sind danach Vortriebsrohre als "in der Schalung erhärtete" Rohre nach DIN EN 1916 / DIN V 1201 und FBS-Qualitätsrichtlinie Teil 1 zu produzieren. Die einzelnen Produktions- und Nachbehandlungsschritte sind dabei für jedes Rohr detailliert in einem Rohrbegleitschein zu dokumentieren und bei Auslieferung der Baustelle zu übergeben.

Zudem sind die Rohre mit Führungsringen aus wetterfestem Stahl und Druckübertragungsringen aus OSB-Material ausgerüstet. Weitere bauliche Merkmale beschreibt Dipl.-Ing. Norbert Kühlkamp, Projektleiter bei BERDING BETON: "Die Vortriebsrohre wiegen je nach Nennweite und Baulänge zwischen 18 t (DN 2400 / 2,50 m) und 26 t (DN 2400 / 3,50 m) schwer. Verwendet wird ein Beton der Festigkeitsklasse C 50/60." Hinzu kommt: Jedes dritte in die Haltung eingebrachte Vortriebsrohr verfügt über drei Verpressstutzen. "Über vier Austrittsstellen verteilt sich während des Pressvorgangs eine Bentonit-Suspension über den gesamten Mantel des Rohres", so Kühlkamp weiter. "Das trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Reibung zwischen anstehendem Boden und Rohrmantel bei."

Die Arbeiten auf der Baustelle am Rüpingsbach laufen an sieben Tagen in der Woche, bislang zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers, wie Projektleiter Bottzeck feststellt. Beigetragen hat dazu nach Meinung aller Beteiligten unter anderem die gute Zusammenarbeit zwischen Auftragnehmer, Nachunternehmer und Rohrhersteller. Falls alles planmäßig verläuft soll der Rüpingsbach im Frühjahr 2011 abwasserfrei sein.


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