AMEX-10-Manschetten gegen Allershausens Fremdwasser

04.06.2011

Die Kläranlage der bayerischen Gemeinde Allershausen litt unter erheblichen Fremdwassermengen. Der Schwerpunkt des Sanierungskonzeptes lag auf den begehbaren Mischwasser-Hauptsammlern, die auch als Staukanäle genutzt werden. Experten der Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung, Niederlassung Landsberg, stoppten den Grundwasserzufluss Anfang 2011 maßgeblich durch Sanierung der Rohrverbindungen mit 33 AMEX-Dichtmanschetten, die in den Eiprofil-Kanälen 600/1100 bzw. 900/1350 installiert wurden.

Mit Fremdwasser überlastete Staukanäle
Das Abwasser von 5400 Einwohnern der ca. 40 Kilometer nördlich von München an der A 9 gelegenen Gemeinde Allershausen wird über ein etwa 40 Kilometer langes Kanalisationsnetz -teils Misch-, teils Trennsystem- der zentralen Kläranlage zugeführt. Diese und das Kanalisationssystem erwiesen sich bei genauer Betrachtung als stark Fremdwasser-belastet, was sich nicht nur in zeitweiligen betrieblichen Problemen, sondern auch in chronisch überhöhten Betriebskosten niederschlug. Genauere Analysen der Fremdwassersituation zeigten, dass maßgeblichen Anteil an der Belastung mehrere begehbare Mischwasser-Eiprofile der Dimensionen 600/1100 und 900/1350 hatten. Diese dauerhaft im Grundwasserhorizont gelegenen Kanäle leiten nicht nur erhebliche Mischwassermengen ab; sie spielen im gemeindlichen Entwässerungskonzept eine tragende Rolle als Staukanäle: zeitweilig halten sie die gesamte gemeindliche Mischwasserfracht zurück.
 
Die Funktion von Staukanälen ist natürlich erheblich eingeschränkt, wenn diese wegen ständigen Grundwasserzuflusses schon unter Trockenwetter-Bedingungen teilgefüllt sind. Dominierendes Schadensbild in den Beton-Eiprofilen waren undichte Rohrverbindungen, die bei der Befahrung der Rohre durch zentimeterdicke Kalksinterablagerungen im Muffenbereich „entlarvt“ wurden. Das vom Ingenieurbüro Schoenenberg (München) entwickelte Sanierungskonzept musste den spezifischen Randbedingungen der defekten Staukanäle in Allershausen durch Wahl der geeigneten Sanierungstechnologie gerecht werden. Abgesehen von einer nachhaltigen Abdichtungswirkung kam es dabei insbesondere auf eine Verfahrenstechnik an, die bei stetigem Restwasserstand im Kanal einsetzbar ist. Einige der Staukanäle liegen im unmittelbarer Nachbarschaft zu Fließgewässern, allerdings zugleich tiefer als diese. Der kontinuierliche Grundwassereinbruch machte es praktisch unmöglich, diese Rohre auch nur temporär vollständig trocken zu legen. Zumindest wäre eine extrem aufwändige Wasserhaltung erforderlich gewesen. Um von Grundwasserständen weitest gehend unabhängig zu werden, und Bauzeiten sowie Kosten sicher kalkulieren zu können, entschieden sich die Planer dafür, die 33 undichten Rohrverbindungen durch Einbau des AMEX-10-Dichtmanschetten-Systems zu sanieren. Diese Technologie ist seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts im Einsatz und hat sich seither insbesondere in Kanälen großer Nennweite vielfach bewährt.
 
Seit 40 Jahren bewährt: die AMEX 10 - Manschette
Ursprünglich für die Abdichtung von Muffenverbindungen in Rohrleitungssystemen entwickelt, lassen sich mit dem AMEX-10-System aufgrund seiner breit angelegten Einsatzmöglichkeiten auch Schäden anderer Art in Leitungen unterschiedlichster Werkstoffe und Transportmedien beheben. Die Abdichtung von Rohrverbindungen ist jedoch nach wie vor der „klassische“ Einsatzfall des seit Anfang der 70er Jahre bewährten Verfahrens. Insoweit war das Allershausen ein idealtypischer Fall für AMEX-10. Die Idee des Verfahrens besteht darin, eine Dichtmanschette aus Gummi mit Hilfe von Stahl-Spannbändern flächendeckend und druckdicht über der Schadstelle zu installieren und so eine Abdichtung auch gegen anstehendes Grundwasser zu erzielen. Die Elastizität des Gummis, dessen Rezeptur nach den Randbedingungen des Anwendungsfalles ebenso variieren kann wie der verwendete Spannstahl, erlaubt einen sicheren Einbau auch bei horizontal und vertikal gegeneinander versetzten Muffen. AMEX-10-Manschetten stehen für nahezu alle Profiltypen zur Verfügung: Kreisprofile können ebenso saniert werden wie Ellipsen-, Maul-, Kasten- und nicht zuletzt Eiprofile wie in Allershausen.
 
Das im idealen Sinne „grabenlose“ Verfahren zeichnet sich nicht zuletzt durch Anwendbarkeit unter erschwerter Zugänglichkeit aus. Die einzelnen Elemente werden nacheinander via Kontrollschacht an den Einsatzort gebracht und dort Zug und Zug eingebaut. Die Installation beginnt mit der Gummi-Dichtmanschette mit beiderseits der Schadstelle jeweils 3 Doppelsteg-Abdichtungen. Bevor diese funktionssicher aufgestellt werden kann, bedarf es fallweise einiger Vorarbeit am Rohr. Voraussetzung einer sicheren Dichtwirkung ist, dass die Rohroberfläche glatt und ablagerungsfrei ist. Natürlich dürfen auch keine Risse die Dichtwirkung der Manschette „unterlaufen“. In Allershausen mussten im Vorlauf praktisch an jeder Muffe mehrere Zentimeter dicke Sinterablagerungen von den Betonoberflächen entfernt werden, die sich als Folge der langjährigen Infiltrationen aufgebaut hatten. Auf die hinreichend geglättete Oberfläche wurde die Manschette aufgelegt und durch die beiderseits auf die Manschette eingelegten Spannbänder aufgestellt. Ein Hydraulikexpander presste die Spannbänder leicht an. Bevor nun eine Sicherungsspindel eingesetzt wurde, kontrollierten die Experten von Swietelsky-Faber abschließend den korrekten Sitz der aufgestellten Manschette. Schließlich erfolgte das eigentliche Verspannen der Manschette durch kontinuierliche Druckerhöhung mit der Hydraulikpumpe und mechanischen Schlägen auf die Spannringe: Sobald am Manometer kein Druckabfall mehr festgestellt werden kann, hat die Manschette die Endlage erreicht. Nun wurden die Spannringe in Endlage fixiert, indem man ein stählernes Passstück zwischen die Schlossenden einfügte. Die Einbauprozedur dauerte in den Allershausener Profilen durchschnittlich rund zweieinhalb Stunden pro Rohrverbindung.
 
Mit der Wahl dieses Verfahren konnte man sich -bei sicherer Sanierungswirkung- den wetterabhängig wechselnden hydraulischen Verhältnissen im Kanal zeitnah anpassen. Der Einbau der 33 AMEX-10-Manschetten konnte, begünstigt durch einige mehrtägige Trockenwetterphasen, innerhalb von 7 Arbeitstagen abgeschlossen werden. Das Fremdwasseraufkommen in der Allershausener Zentralkläranlage hat sich als unmittelbarer Erfolg der Sanierungsmaßnahme bereits messbar verringert: Eine Investition, die sich in kürzester Zeit amortisieren dürfte.
 
 

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