Der Erfolg leuchtet gelb: IRT installiert 1,7 Kilometer GFK-Liner in Troisdorf

23.09.2009

Es ist ca. ein Jahr her, dass die Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH (IRT), Röthenbach, sich entschlossen hat, das Angebotsportfolio des Unternehmens entscheidend zu erweitern. Nunmehr werden neben den klassischen Nadelfilz-Linern des Insituform-Systems optional auch lichthärtende GFK-Liner installiert. Der Start in ein neues Marktsegment ist unverkennbar geglückt, wie ein großer, erfolgreich absolvierter Auftrag im rheinischen Troisdorf beweist. Binnen 11 Arbeitstagen wurden dort 1700 Meter Schmutzwasserkanal der Nennweiten DN 300 / DN 500 mit einem licht-gehärteten GFK-Liner saniert. Trotz der Neueinführung des Verfahrens zeichnete sich die Durchführung des Vorhabens durch ein Höchstmaß an Professionalität aus.

In der Troisdorfer Josef Frank-Straße hält ein VW-Transporter mit einer großen Holzkiste auf der Pritsche neben einem geöffneten Kanaldeckel. Zwei Mitarbeiter der IRT öffnen den Kistendeckel. Hervor kommt ein zu einem großen Paket gefalteter, "quietschgelber" Schlauch. Genau gesagt, ein exakt 108 Meter langer, mit UV-reaktivem Kunstharz getränkter Glasfaser-Schlauchliner, dessen Durchmesser auf die 300 Millimeter Nennweite des Mischwasserkanals ausgelegt ist, der die Josef-Frank-Straße entwässert und heute saniert werden soll. Risse und undichte Muffen prägen über weite Strecken das Erscheinungsbild des in den 60er Jahren verlegten Steinzeugkanals. Akuter Sanierungsbedarf zwar, aber immerhin Rohre in Altrohr-Zustand I und II, die somit eine Sanierung durch Schlauchlining im Rahmen des geltenden Regelwerks noch technisch zulassen.
Die zwei für diesen Tag geplanten Schlauchliner-Einzüge sind Bestandteil des Bauabschnitts 2 im Rahmen des Projektes Hohlsteinstraße. Dieses Projekt ist eines unter vielen des Kanalsanierungsprogramms des Abwasserbetriebs Troisdorf, welches vom Ingenieurbüro Brendebach, Wissen, für den Troisdorfer Entwässerungsbetrieb erarbeitet wurde und nun laufend begleitet wird. In diesem Bauabschnitt werden fast alle Kanalsanierungsmaßnahmen nach Möglichkeit grabenlos, d.h. durch Schlauchlining, realisiert. Einzig dort, wo die Kanäle den hydraulischen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind oder starke bauliche Schäden (Altrohrzustand III) vorhanden sind, werden die defekten Rohre offen durch einen größeren neuen Kanal ersetzt. Die vom Ingenieurbüro in Abstimmung mit dem Abwasserbetrieb entwickelte Sanierungskonzeption setzt bei Rennovationsverfahren grundsätzlich auf die Vorteile des Schlauchlinings. Das entscheidende Argument dabei ist gerade bei Kanälen geringerer Nennweite die Hydraulik. Die Rohre DN 300 im Bauabschnitt Hohlsteinstrasse werden mit GFK-Linern ausgekleidet, die bei nur 4mm Wandstärke die Anforderungen hinsichtlich Standsicherheit und Dichtheit voll erfüllen. Dies reduziert die Leitungskapazität nur minimal. Städte wie Troisdorf, welche häufig Schlauchlining-Verfahren zur grabenlosen Kanalsanierung einsetzen, profitieren von der Portfolioerweiterung der Insituform, da sie nun, je nach technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten zwischen dem Insituform-Liner mit dem Trägermatierial Synthesenadelfilz oder einem Glasfaserliner wählen können.
Ein interessanter "Aspekt am Rande" ist, dass in Troisdorf die historischen Wurzeln von Insituform liegen.
Die Schlauchliner-Installation in der Josef-Frank-Straße beginnt damit, dass in die Rohrsohle eine Kunststoff-Gleitfolie eingezogen wird, die, als Halbschale in der Sohle liegend, den Liner beim Einbau gegen Beschädigung schützt. Der Liner wird Lage um Lage vom Transportstapel gehoben und an einem Stahlseil über den Schacht in den Kanal eingezogen; nach etwa 25 Minuten sind die vollen 108 Meter im Kanal verschwunden, wobei zwei Zwischenschächte "überfahren" werden. Nun versperren die IRT-Mitarbeiter den Liner im Start- und Endschacht jeweils mit einem Verschlusstopf, über den der Schlauch mit Luftdruck beaufschlagt und dabei formschlüssig an die Rohrwand aufgestellt wird. Am Endschacht ist unterdessen das Lichthärtungs-Einsatzfahrzeug in Position gegangen, von dem aus der Einsatz der UV-Lichterkette gesteuert und kontrolliert wird.
Der Lampenzug wird vor dem Einbau des Drucktopfes in den Liner eingeschoben; sobald dieser aufgestellt ist, zieht man ihn an einem Seil zum Gegenschacht in Startposition; mittels einer Frontkamera im ersten Element des Lampenzuges wird dabei via Kontrollmonitor überwacht, ob der Liner sich in ganzer Länge korrekt aufgestellt hat. Da sich unter der Josef-Frank-Straße keine Auffälligkeiten zeigen, wird nun der Lampenzug von 8 mal 400 Watt stufenweise gezündet und mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit von exakt 85 cm pro Minute zurück zum Einsatzfahrzeug gezogen. Aus der Strahlungsintensität und der Zuggeschwindigkeit resultiert der Energieeintrag, der notwendig ist, um den Liner vollständig über den gesamten Wandquerschnitt auszuhärten. In der Tiefe eines geöffneten Zwischenschachtes leuchtet der Liner bei Durchfahrt des Lampenzuges für einige Minuten gespenstisch gelb auf.
Nach rund zwei Stunden Fahrtzeit ist das Ziel, das Schachtbauwerk im Bereich der Kreuzung Rosengarten, erreicht. Der Liner ist über volle 108 Meter ausgehärtet und nach Entfernen der Verschluss-Töpfe praktisch unmittelbar wieder einsatzfertig. Knapp vier Stunden hat die Sanierung des Kanals also letztlich gedauert, von der nachfolgend nötigen Öffnung der Anschlüsse per Roboter einmal abgesehen. Die offene Erneuerung des Kanals hätte demgegenüber eher vier Monate gedauert. Währenddessen werden jenseits der angrenzenden Kreuzung bereits die Vorbereitung für die nächste Installation von noch einmal rund 110 Metern DN 300 getroffen, die am Nachmittag des Tages stattfinden soll.
Für IRT ist der Erfolg mit dem lichthärtenden GFK-Schlauchlining-Verfahren in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Er beweist, dass der Schritt in ein neues Marktsegment erfolgreich war: die von der Firma Insituform gewohnte Professionalität der Baudurchführung kommt auch hier voll zum Tragen. Und dadurch, dass IRT nunmehr alle Härtetechnologien und Einbautechniken anbietet, kann das Unternehmen auf jede projektbezogene Fragestellung die technisch optimale Antwort in höchster Ausführungsqualität geben.
Kontakte:
Abwasserbetrieb Troisdorf AöR
Frau Dipl.-Ing. Anja Kolvenbach
Email:
KolvenbachA@abwasserbetrieb-troisdorf.de

IRT Rohrsanierungstechnik GmbH
Herrn Dipl.-Ing. Jan Benad
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