Drehend-schlagend arbeitende Bohr- bzw. Fräsgeräte
Drehend-schlagend arbeitende Bohr- bzw. Fräsgeräte.
Zu dieser Gerätekategorie zählen die "Automatischen Schlag-Bohrdüsen" (Bild 3.2.4.3.3-1) (Bild 3.2.4.3.3-2) . Sie wurden zur Beseitigung von verfestigten Ablagerungen, Verstopfungen und Wurzeleinwuchs im Nennweitenbereich von ca. DN 100 bis 1000 entwickelt. Der Antrieb erfolgt mit üblichen HD-Spülfahrzeugen im Druckbereich von 80 bis 150 bar bei einer Pumpenförderleistung von 250 bis 450 l/min.
Die Arbeitsweise der "Automatischen Schlag-Bohrdüsen" ist wie folgt: Durch am hinteren Ende angeordnete Rückstoßdüsen erfolgt der Vortrieb bis an die zu entfernende Ablagerung, wobei gleichzeitig eine Reinigung der Rohr- bzw. Kanalwandung sowie der Abtransport der bereits gelösten Ablagerungsteile vorgenommen werden. Von der im Hochdruckwasser gespeicherten statischen Druckenergie wird dabei gleichzeitig ein am vorderen Düsenteil angeordnetes Bohrwerkzeug in drehende und schlagende Bewegung gesetzt. Es übt auf die Ablagerung 1000 bis 1500 Schläge/min je nach Arbeitsdruck aus, wobei gleichzeitig durch eine zusätzliche Drehbewegung (100 bis 200 U/min) eine Fräswirkung erzielt wird. Das vom Schlagwerk verbrauchte Druckwasser wird anschließend zum Freispülen der Bohrschneiden ausgenutzt.
Als Bohrwerkzeug dient ein mit auswechselbaren Hartmetall-Schneidmessern bestückter stählerner Bohrkopf in einer dem Kanaldurchmesser entsprechenden Größe; bei Wurzeleinwuchs oder anderen Weichstoffablagerungen sind stählerne Sägemesser anstelle der Hartmetallmesser am Bohrkopf angeordnet.
Bei größeren Rohrdurchmessern wird der Düsenkörper auf ein Schlittengestell aufgesetzt, dessen Führungskufen eine Berührung zwischen Bohrkopf und Rohrwandung verhindern (Bild 3.2.4.3.3-2) . Dieser Bohrschlitten ist in weitem Bereich verstellbar und kann daher für Bohrköpfe verschiedener Durchmesser eingesetzt werden. Durch Einzelverstellbarkeit der Kufen ist der Bohrschlitten auch für Ei-Querschnitte verwendbar.