Interpretation des Verformungsverlaufes

Bild 2.7.6-1:  Darstellung der signifikanten Amplituden und zugehörigen Phasenwinkel [Bosse97] Bosse97 Bosseler, B. H.: Beitrag zur Darstellung, Analyse und Interpretation von Verformungsmeßdaten aus der Inneninspektion biegeweicher Abwasserleitungen. Dissertation. Ruhr-Universität Bochum 1997. Bosse97 Bosseler, B. H.: Beitrag zur Darstellung, Analyse und Interpretation von Verformungsmeßdaten aus der Inneninspektion biegeweicher Abwasserleitungen. Dissertation. Ruhr-Universität Bochum 1997.

Bild 2.7.6-2:  Darstellung der signifikanten Amplituden und zugehörigen Phasenwinkel der Hauptachsen [Bosse97] Bosse97 Bosseler, B. H.: Beitrag zur Darstellung, Analyse und Interpretation von Verformungsmeßdaten aus der Inneninspektion biegeweicher Abwasserleitungen. Dissertation. Ruhr-Universität Bochum 1997.

Neben der Analyse einzelner Meßquerschnitte ist auch eine Beurteilung des Verlaufes der einzelnen Amplituden und Phasenwinkel über die Haltungslänge von Interesse. Hierzu können diese Parameter in Abhängigkeit der Trassenlänge aufgetragen und zwischen den Meßstellen linear interpoliert werden.

Beispiele für derartige Verformungsverläufe aus [Bosse97] sind in (Bild 2.7.6-1) und (Bild 2.7.6-2) dargestellt.

Am Ende der Haltung nach (Bild 2.7.6-1) sind Sprünge sowohl der 2-welligen Amplitude als auch des zugehörigen Phasenwinkels zu beobachten. Demgegenüber stellt (Bild 2.7.6-1) einen recht gleichmäßigen rein 2-welligen Verformungsverlauf dar. Trotz insgesamt ungewöhnlich großer Verformungen sind die 3- bzw. 4-welligen Verformungsanteile vernachlässigbar klein (< Näherungsabweichung).

Nach [Bosse97] zeigten sich in der Regel in gleichmäßig verformten Haltungen insbesondere große 2- oder 2-/3-wellige Verformungsamplituden bei vertikalsymmetrischer Hauptachsenlage.

(Bild 2.7.6-2) zeigt das Beispiel einer Haltung mit ungleichmäßigem Verformungsverlauf, bei der insbesondere Unregelmäßigkeiten der Amplitude A₂ zu erkennen sind. Nach [Bosse97] konnten gerade in den Bereichen deutlicher Amplitudensprünge, wie bei 18 m, 24,8 m und 27,6 m, Rohranschlüsse identifiziert werden.

Andere Stellen mit Anschlüssen fielen nicht durch außergewöhnlich große Verformungen auf, so daß als Ursache keine systematischen Fehler, sondern eher eine stellenweise mangelhafte Einbettung, z.B. in Folge der Behinderung des Verdichtungsvorganges, genannt wird.

Bezüglich des Verlaufes der Näherungsabweichung ist eine Abhängigkeit von der beherrschenden Amplitude A₂ zu beobachten, da bei großen Verformungen die Anpassung des linearen Ansatzes erschwert wird.

Im (Bild 2.7.6-2) ist ein Verformungsverlauf dargestellt, welcher für die 2-wellige Amplitude deutliche Schwankungen der Hauptachsenlage zeigt. Dieses Verhalten wurde in [Bosse97] bei derart geringen Verformungsamplituden häufiger beobachtet und sollte in diesem Zusammenhang nicht überbewertet werden.