Injektionsmittel auf der Basis von Epoxidharz
Handelsübliche Epoxidharze stellen weitgehend niederviskose bis glasige, seltener kristalline Substanzen dar, die vor ihrer Applikation mit den entsprechenden Härtern versetzt und ggf. noch mit Lösemitteln, reaktiven Verdünnern (niedrigviskosen Epoxidharzen), Weichmachern, Füllstoffen oder Pigmenten modifiziert werden [Batze81] . Epoxidharze können bis in den Grobschluffbereich eingesetzt werden (Bild 5.2.2.1.4.2.2-1) , wobei relativ hohe Festigkeiten erreichbar sind.
Nachteilig sind die erforderliche Mindesttemperatur für den Aushärtevorgang, die Einhaltung bestimmter Feuchtigkeitsgrenzen zur Erzielung einer einwandfreien Haftung auf Rohrteilen oder Lockergesteinspartikeln, die Gefahr der Abschwemmung von Lösungsanteilen und damit der Bildung unverfestigter Einschlüsse bei der Injektion im grundwasserdurchströmten Lockergestein.
Bei Vorhandensein größerer Poren oder Hohlräume im Lockergestein besteht zusätzlich die Gefahr des unkontrollierten Entweichens des Injektionsmittels aus der injizierten Zone durch gravimetrische Einflüsse.
Die Grundvoraussetzung für ein Gelingen der Injektionsmaßnahmen ist das richtige Anmischen des Harzsystems. Entscheidend sind genaues Einhalten des Mischverhältnisses und ausreichendes Homogenisieren. Schon ein geringer Dosierungsfehler, wie 5 %iges Abweichen des Mischverhältnisses vom Sollwert, führt, anders als bei den Polyurethansystemen, zu einem drastischen Abfall der Festigkeitswerte [Boue85b] .
Allgemeine Eigenschaften:
- relativ teuer,
- mit kürzerer Reaktionszeit steigt der Preis,
- geringfügige Mischfehler führen zu Inhomogenitäten,
- gute Klebeeigenschaften bei Spezialmischungen auch auf feuchtem Untergrund,
- gute mechanische Eigenschaften in verpreßtem Zustand; Druckfestigkeit bis zu 60 N/mm2,
- resistent gegen Säuren und Alkalien,
- übelriechende Härterkomponenten auf der Basis von Aminen, die bei Mischfehlern eine Intoxikation des Grundwassers bewirken können.