Einsatzbereiche und Voraussetzungen für die Anwendung des Verfahrens

Das Posatryn-Verfahren dient vorzugsweise zur Abdichtung von Rohrverbindungen, Querrissen sowie örtlich begrenzten Undichtigkeiten in Rohrleitungen mit Kreisquerschnitt, aus allen im Abwassersektor üblichen Werkstoffen, im Nennweitenbereich DN 150 bis DN 4500 mit Ausnahme gemauerter Kanäle. Für Eiquerschnitte stehen ab 200/350 ebenfalls entsprechende Packer zur Verfügung; andere Querschnittsformen erfordern Sonderanfertigungen.

Bevorzugte Anwendungsbereiche sind im Grundwasser liegende Kanäle, da sich die Feuchtigkeit positiv auf das bei der Injektion entstehende Gel auswirkt. Die Injektion ist von einem Standort aus bis zu einer Entfernung von ca. 150 m durchführbar.

Dichtheitsprüfung und Injektion mit Hilfe dieser Packersysteme setzen einen druckdichten Abschluß des Prüfraumes bzw. der Injektionskammer voraus.

Dies kann beeinträchtigt oder verhindert werden durch Umläufigkeit infolge von

• stärkeren Rohrdeformationen,
• Ablagerungen oder Inkrustationen an der Rohrinnenwand,
• Innenkorrosion und mechanischem Verschleiß,
• Porosität der Rohrwerkstoffe,
• stark unebener Rohrinnenwandung, z.B. durch polygonzugartige Anordnung von Auskleidungselementen oder Spritzrauhigkeit der Oberfläche von im Spritzverfahren aufgebrachten Beschichtungen (Abschnitt 5.3.1.8.1) ,
• Risse und Rohrbrüche im Dichtbereich des Packers,
• aus Arbeitsschutzgründen künstlich aufgerauhten Oberflächen durch z.B. Besanden werkseitig aufgebrachter Reaktionsharzbeschichtungen,
• dem baulichen Zustand des Kanals, der das Aufbringen des für die Abdichtung notwendigen Luftdruckes in den Packermanschetten nicht zuläßt.

Abhilfe können u. U. eine Vorinjektion eines gelbildenden Injektionsmittels, die Verwendung eines weicheren Gummis für die Packermanschetten oder eines längeren Packers (Abschnitt 5.2.2.4.2) schaffen [WRC90] .