Injektion im Rohrschaft- oder Haltungsbereich

Bild 5.2.2.4.2-1:

Langpacker für das Posatryn-Verfahren [WRC90]

Ziel der Injektion im Rohrschaft- oder Haltungsbereich ist die Wiederherstellung der Wasserdichtheit und der statischen Tragfähigkeit beschädigter Rohr - oder Haltungsabschnitte auch unter Einbeziehung der Leitungszone.

Für Abdichtungsinjektionen kommen Langpacker (Bild 5.2.2.4.2-1) mit einem Injektionsmittel auf der Basis von Acrylharz zum Einsatz.

Zur Wiederherstellung der Wasserdichtheit und der statischen Tragfähigkeit dient das Janssen-Abwasserkanal-Sanierungssystem (auch "Riß- und Scherbensanierungssystem" genannt) [FI-Janße] . Bei diesem Verfahren kommt ein dreiteiliger, aufblasbarer Schlauchpacker mit einer Länge von 1,40 m zur Anwendung.

Nach Positionierung desselben an der Schadensstelle unter Kamerabeobachtung wird er mit Druckluft beaufschlagt und ein 2-Komponenten-Polyurethansystem bei einem Druck von 2 bar injiziert (Bild 5.2.2.4.2-2) (Bild 5.2.2.4.2-3) (Bild 5.2.2.4.2-4) . Bei diesem Vorgang werden deformierte Rohrbereiche in den Ursprungszustand rückverformt sowie Risse, Löcher, Poren- und Hohlräume des umgebenden Bodens auch unter Grundwassereinfluß verfüllt.

Das Material erhärtet in Abhängigkeit der Temperatur innerhalb von etwa 15 bis 30 Minuten. Die Druckfestigkeit des injizierten Bodens erreicht Werte von 5 bis ca. 19 N/mm². Diese Sanierung kann ohne Querschnittsverengung und unter Aufrechterhaltung der Vorflut in Kanälen DN 100 bis DN 600 durchgeführt werden. Anstelle des Polyurethansystems ist auch Silikatharz einsetzbar [FI-Janße] [NN97b] .

Bild 5.2.2.4.2-2:

Janssen- Abwasserkanal- Sanierungssystem - Positionierung des Packers an der Schadensstelle in Anlehnung an [FI-Janße] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Bild 5.2.2.4.2-3:

Janssen- Abwasserkanal- Sanierungssystem - Packer im Endzustand nach der Injektion in Anlehnung an [FI-Janße] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Bild 5.2.2.4.2-4:

Janssen- Abwasserkanal- Sanierungssystem: Ausgebautes Versuchsrohr [FI-Janße]