Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Injektionsverfahren

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Bild 5.2.2-1: 

Übersicht über die Injektionsverfahren [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Unter Injektion (Einpressen) wird nachfolgend in Anlehnung an DIN 4093 [DIN4093:1987] das Einbringen von Injektionsmitteln (Einpreßgut nach DIN 4093 [DIN4093:1987] oder Füllgut nach ZTV-Riss 93 [Verkehra] ) in Risse und Hohlräume unter Druck über Einfüllstutzen verstanden.

Hohlraum ist der Oberbegriff für natürliche und künstliche Hohlraumstrukturen aller Art:

  • im Felsgestein und in festen Tonböden für Klüfte, Spalten, Risse, Poren und kavernöse Strukturen,
  • im Lockergestein für Poren,
  • in Bauwerken für Spalten, Fugen, Risse und Poren,
  • zwischen Bauwerk und Untergrund für die Kontaktfugen.

Im hier vorliegenden Anwendungsfall handelt es sich um Maßnahmen zur örtlich begrenzten oder abschnittsweisen Abdichtung und/oder Verfestigung von Lockergestein in der Leitungszone, von Rohrverbindungen oder Rissen und Poren in Rohren oder Bauteilen mit oder ohne Einbeziehung des Lockergesteins in der Leitungszone sowie zur Verfüllung von Hohlräumen im umgebenden Baugrund.

Injektionsverfahren nach DIN 4093 [DIN4093:1987] kommen bei der Instandsetzung defekter Kanäle relativ häufig zur Anwendung, da sie nicht das Freilegen der Schadensstelle erfordern. Man unterscheidet zwischen der Injektion von außen und von innen.

Die durchgeführten Injektionsarbeiten sind sorgfältig zu protokollieren; von den Injektionsmittelkomponenten ist täglich eine Rückstellprobe zu entnehmen (Abschnitt 5.2.2.3) .

Da die Injektionsmittel den wesentlichsten Bestandteil der Injektionsverfahren bilden, werden sie nachfolgend vor der Erläuterung der Verfahren komplex behandelt.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)