Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Höhenregulierung von Schachtabdeckungen ohne Ausbau

Bei dieser Sanierungsmaßnahme bleiben sowohl Schachtabdeckung als auch umgebende Deck- und Tragschichten erhalten. Es erfolgt lediglich das Anheben oder Absenken des zuvor mit Hilfe mechanisch oder hydraulisch arbeitender Spezialgeräte gelösten Rahmens (Bild 5.2.1.1.1-1) (Bild 5.2.1.1.1-2) (Bild 5.2.1.1.1-3) (Bild 5.2.1.1.1-4) [WPCFFD6] [NASSCO85a] [WPCF85] .

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Bild 5.2.1.1.1-1: 

Höhenregulierung einer Schachtabdeckung - Anheben eines Schachtrahmens auf OK Fahrbahn

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Bild 5.2.1.1.1-2: 

Höhenregulierung einer Schachtabdeckung - Angehobener Schachtrahmen

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Bild 5.2.1.1.1-3: 

Höhenregulierung einer Schachtabdeckung - Verfüllen der Fuge mit fließfähigem Mörtel (Schlauchschalung)

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Bild 5.2.1.1.1-4: 

Höhenregulierung einer Schachtabdeckung - Schachtrahmen nach Abschluß der Arbeiten

 

Eine Niveauerhöhung erfolgt durch Unterfüttern des angehobenen Rahmens mit schwindarmen, schnellerhärtenden Spezialmörteln auf der Basis von Zement oder Reaktionsharzen oder mit Hilfe von Unterlegkeilen aus Polymerbeton. In beiden Fällen darf die Gesamthöhe zwischen Schachthals und Rahmen nach ATV-A 241 [ATVA241:1995] nicht mehr als 240 mm betragen.

Beim Unterfüttern mit fließfähigem Mörtel [FI-ERGEL] [FI-Müche] [FI-Siriu] wird nach dem Anheben des Schachtrahmens auf das erforderliche Niveau (Bild 5.2.1.1.1-1) (Bild 5.2.1.1.1-2) (Bild 5.2.1.1.1-3) (Bild 5.2.1.1.1-4) und Säubern der dadurch entstandenen Fuge eine Schalung (Schlauchschalung (Bild 5.2.1.1.1-1) (Bild 5.2.1.1.1-2) (Bild 5.2.1.1.1-3) (Bild 5.2.1.1.1-4) oder Metall-Schachtschalung (Bild 5.2.1.1.1-5) (Bild 5.2.1.1.1-6) (Bild 5.2.1.1.1-7) (Bild 5.2.1.1.1-8) (Bild 5.2.1.1.1-9) (Bild 5.2.1.1.1-10) (Bild 5.2.1.1.1-11) (Bild 5.2.1.1.1-12) ) zur vollkommenen Abdichtung zwischen Unterkante Schachtrahmen und Oberkante Auflagering eingebracht.

 
 

Nach leichtem Aufpumpen der Schlauchschalung auf etwa 0,3 bar werden Eingieß- und Entlüftungsrohr zwischen Schalung und Rahmen installiert und der zuvor angemachte, werkseitig vorgemischte Trockenmörtel eingefüllt.

Die kurze Erstarrungszeit des Mörtels erlaubt das Ausschalen nach 10-15 min und die Belastung nach etwa weiteren 20-25 min, d.h. nach Erreichen einer Druckfestigkeit von > 9 N/mm2. Diese Angaben beziehen sich auf eine Umgebungstemperatur von 20° C [FI-Glomb] .

Da beim Einsatz von Vergußmörteln, speziell bei gemauerten Schächten, ein aufwendiges Abdichten der Schlauchschalung erforderlich ist, wird hier in der Regel die Unterfütterung durch eine Handverfugung unter Verwendung eines zusammenklappbaren Schachtmörtelbleches vorgenommen (Bild 5.2.1.1.1-8) . Das Schachtmörtelblech wird sofort nach Abschluß der Fugenarbeiten entfernt.

Bei der patentierten Unterfütterung mit Keilen aus Polymerbeton können jeweils Fugen zwischen 2,5 und 5,5 cm Dicke ausgefüllt werden.

Die exakte und stufenlose Niveauregulierung wird durch gegenseitiges Verschieben jeweils zweier unterschiedlich hoher Keiltypen (Bild 5.2.1.1.1-13) (Bild 5.2.1.1.1-14) (Bild 5.2.1.1.1-15) (Bild 5.2.1.1.1-16) (Bild 5.2.1.1.1-17) , deren Radius dem der Schachtabdeckung angepaßt ist, erzielt.

 

Nach dem Festsetzen der Keile werden die Zwischenräume mit Zement-, kunststoffmodifiziertem Zement- oder reinem Reaktionsharzmörtel verfüllt [FI-AcoSe] .

Zur Niveaureduzierung wird eine Fuge unterhalb des Rahmens der Schachtabdeckung mittels einer Fräse erstellt (Bild 5.2.1.1.1-18) .

Ausfräsungen sind in Mörtel, Kanalklinker sowie Beton und Stahlbeton bei geringen Bewehrungsgraden möglich [FI-Loos] .

Der nach Absenken des Rahmens verbleibende Zwischenraum wird, wie oben erläutert, anschließend mit Spezialmörtel verfüllt oder es erfolgt eine Unterfütterung mit Keilen aus Polymerbeton.

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Bild 5.2.1.1.1-5: 

Absenkung einer Schachtabdeckung durch Fugenschnitte mit Hilfe einer Fräse in Anlehnung an [FI-Loos] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)