Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Ausbessern von Fehlstellen in Schächten

Da die Bauwerke der Ortsentwässerung und insbesondere die Schächte vornehmlich aus Beton, Stahlbeton oder Ziegelmauerwerk bestehen, wird nachfolgend ausschließlich auf das Ausbessern von Fehlstellen bei diesen Werkstoffen eingegangen.

Solche Fehlstellen, die in den Schachtwandungen, Fugen, Anschlußbereichen sowie in den Auftritten und Gerinnen vorliegen können, sind z.B.:

  • partielle Oberflächenkorrosion,
  • Absprengungen der Deckschicht infolge Korrosion der Bewehrung,
  • mechanische Beschädigungen,
  • Undichtigkeiten.

Die Ausbesserung von Klinkermauerwerk wird im (Abschnitt 5.2.1.4) gesondert behandelt.

Die Ausbesserung von Fehlstellen in Beton- und Stahlbetonschächten erfolgt durch Vermörtelung. Hierunter wird das Schließen und der örtliche Ersatz von Beton sowie das Füllen von Hohlräumen verstanden [NN81] [NN84c] .

Vor Ausführung aller Reparaturen in Schächten sind Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Abwasservorflut festzulegen und wegen der oft wechselnden Wasserstände streng einzuhalten (Abschnitt 5.5) .

Reparaturen am Schachtunterteil - Auftritt und Gerinne - werden, wenn kein Korrosionsschutz vorhanden ist oder keiner gefordert wird, analog der Vermörtelung durchgeführt.

Fehlende oder lose Schutzbeläge, wie z.B. Kanalklinker, Steinzeugschalen oder -platten, werden ersetzt bzw. in einem neuen Mörtelbett satt verlegt (Abschnitt 5.3.2.4) . Bezgl. der Neuverfugung s. (Abschnitt 5.2.1.4) .

Auch größere Schäden innerhalb von Schächten können u.U. im Rahmen von Reparaturmaßnahmen, wie (Bild 5.2.1.1.4-1) zeigt, wirtschaftlich behoben werden.

 
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Bild 5.2.1.1.4-1: 

Reparatur eines durch bergbauliche Einflüsse beschädigten gemauerten Schachtes (H.Schaefer, Geldern)

Hier wurden die durch bergbauliche Einflüsse stark zerstörten Bereiche nacheinander von innen entfernt, eingeschalt und durch einen quellenden Fließbeton ersetzt.

Voraussetzung für den Einsatz dieser Verfahrenstechnik sind ein außen anstehender, vorübergehend standfester Boden ohne Grundwassereinfluß und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des ausführenden Personals.

Bei größeren Schäden im Schachtbereich, die mit Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich zu beheben sind, kommen Renovierungs- oder Erneuerungsverfahren zum Einsatz. Auf diese wird in (Abschnitt 5.3.3) und (Abschnitt 5.4) näher eingegangen.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)