KA-TE-System
Kernstück dieses Roboter-Systems ist ein selbstfahrendes Trägergerät, das mit Fräs-, Bohr- und Injektionsköpfen, einer Spachtelvorrichtung bzw. Schalung mit Mörtelzufuhr ausgerüstet werden kann (Bild 5.2.1.6.1-1).
Das System eignet sich zur Reparatur in Kanälen aus Beton und Stahlbeton, Asbestzement, Stahl und Steinzeug mit Nennweiten DN 100 bis DN 800 bzw. entsprechenden Eiquerschnitten. Sämtliche Arbeiten erfolgen ferngesteuert und werden mit Hilfe einer eingebauten TV-Kamera überwacht [FI-Kanal] .
Eine Übersicht über mögliche Reparaturarbeiten zeigt (Bild 5.2.1.6.1-2) .
Zur Zentrierung und Führung des Roboters im Kanal stehen entsprechend der Rohrnennweite verschiedene aufsteckbare Radsätze zur Verfügung.
Fräs- und Bohrarbeiten können je nach Schadensart mit verschiedenen Werkzeugen unter Aufrechterhaltung einer teilweisen Vorflut im Kanal ausgeführt werden. Die Fräswerkzeuge werden hydraulisch mit einer Leistung von 3,3 kW bei einer Drehzahl von 5.400 min -1 angetrieben. Um Heißlaufen und Leistungsverlust durch Verschmutzung zu verhindern, werden sie über eine Düse mit Kühlwasser besprüht.
Die einzelnen Arbeitsgänge bei typischen Reparaturarbeiten sind in (Bild 5.2.1.6.1-3) , (Bild 5.2.1.6.1-4) , (Bild 5.2.1.6.1-5) und (Bild 5.2.1.6.1-6) bzw. (Video 5.2.1.6.1-1) , (Video 5.2.1.6.1-2) , (Video 5.2.1.6.1-3) und (Video 5.2.1.6.1-4) dargestellt.
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Längs- und Querrisse (Bild 5.2.1.6.1-6) werden analog der Reparatur von Rohrverbindungen behandelt. Löcher in der Rohrwandung werden prinzipiell wie zurückversetzte Anschlußkanäle repariert, d.h. durch Positionierung der Schalung über der Schadensstelle und Verfüllung des Hohlraumes mit einem 2-Komponenten-Epoxidharz.
In allen Reparaturfällen sind zur Erzielung einer optimalen Haftung lose Bestandteile durch Fräsen oder Hochdruckspülung zu entfernen. Bei Grundwasserinfiltration müssen die undichten Stellen vorab durch Injektion abgedichtet werden (Bild 5.2.1.6.1-4) .
Das bei den Spachtel- bzw. Verfüllarbeiten eingesetzte 2-Komponenten-Epoxidharz wird vorgemischt in Kartuschen vom Roboter mitgeführt und ohne Druck auf die Fehlstellen eingebracht. Es ist auch unter Wasser applizierbar [FI-Kanal] .
Bei der Sanierung von Anschlüssen der Seitenzuläufe mit stark zurückliegenden und ausgebrochenen Einbindungsbereichen wird vom Roboter eine Absperrblase in den Anschlußkanal gesetzt und anschließend der gesamte Einbindungsbereich mit Epoxidharz zugespachtelt. Nach Aushärten des Epoxidharzes wird der Einbindungsbereich wieder aufgefräst (Bild 5.2.1.6.1-7) (Bild 5.2.1.6.1-8) (Bild 5.2.1.6.1-9) (Bild 5.2.1.6.1-10) . Dabei kann bei starken Ausbrüchen oder zur Vermeidung eines nachträglichen Auffräsens auch eine Schalungsmanschette zu Hilfe genommen werden (Animation 5.2.1.6.1-1) (Animation 5.2.1.6.1-2) .
Einsatzgrenzen für den KA-TE-Roboter sind nach Herstellerangaben aus technischer Sicht kaum gegeben, lediglich bei stark deformierten Rohren ist aus statischen Gründen von einer Innensanierung abzusehen.
Im Hausanschlußbereich findet der selbstfahrende, mit integrierter Kamera ausgestattete KA-TE Super Robo 100 (Bild 5.2.1.6.1-11) (Bild 5.2.1.6.1-12) (Video 5.2.1.6.1-5) im Durchmesserbereich von 100 mm bis 180 mm Anwendung. Dieser Roboter ist in der Lage Leitungen mit bis zu 90°-Bögen zu durchfahren und Fräsarbeiten zur Hindernisbeseitigung und zum Öffnen von Anschlüssen auszuführen.
Diese Arbeiten können im Nennweitenbereich DN 100 - 200 auch mit dem KASRO-Arbeitsroboter-light (Bild 5.2.1.6.1-15) realisiert werden.
Roboter mit Spachtel- und Verpreßeinrichtungen sind derzeit für den Hausanschlußbereich noch nicht verfügbar.