Fertigung und Einbau
Im Fall des Partliner™-Verfahrens wird als Trägermaterial für das Epoxidharz ein säurebeständiges ECR-(Aluminium-Kalksilikat-Glas)-Vlies mit einer Dicke von 2,0 mm verwendet.
Die Glasfasermatte wird vor Ort entsprechend der Länge des schadhaften Bereiches (550-3000 mm) und der Nennweite des Kanals so konfektioniert, daß sich beide Endbereiche der Matte um mindestens 100 mm überlappen.
Größere Wanddicken (bis 6 mm) werden durch mehrere Vlieslagen mit gegeneinander versetzten Überlappungsbereichen realisiert [Winkl93] .
Zur Verbesserung der hydraulischen Eigenschaften des reparierten Kanalabschnittes besitzen sie beidseitig konisch auslaufende Enden.
Die Harzkomponenten werden entsprechend dem vom Hersteller vorgegebenen Mischungsverhältnis in einem geeigneten Gefäß gemischt und von Hand mit einem Spachtel in vorgeschriebener Menge auf die jeweils flach ausgebreitete Glasfasergewebemattenlage gleichmäßig, unter Beachtung aller relevanten unfall- und sicherheitstechnischen Vorschriften aufgestrichen (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3-1) (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3-2) .
Im Anschluß daran wird der so präparierte Kurzschlauch um den entlüfteten, mit einer PE-Folie als Trennschicht versehenen Packer gewickelt (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3-3), dessen Außendurchmesser um ca. 70-80 mm kleiner ist als der Innendurchmesser des defekten Kanals, und unter Kamerabeobachtung mittels Winde zur gereinigten Schadensstelle gezogen und expandiert. Der Anpreßdruck beträgt ca. 0,5 bis 0,8 bar. Nach Beendigung der bei Umgebungstemperatur ablaufenden Aushärtung des Harzes (Kalthärtung) wird der Packer entlüftet und entfernt.
An der Schadensstelle verbleibt nach Herstellerangaben ein selbsttragender, glasfaserbewehrter Kurzschlauch (GFK-Kurzschlauch), der kraftschlüssig mit der Rohrwandung verklebt ist und eine ausreichende Eigenstabilität besitzt (Animation 5.2.3.2.3.1.1.1.3-1) .
Die Haftung auch auf feuchtem Untergrund wird durch das in Risse und Hohlräume eingedrungene Harz, aber auch durch die Zugabe von Additiven unterstützt (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3-6) .
Längere Schadensbereiche können mit mehreren nacheinander, überlappend montierten GFK-Kurzschläuchen repariert werden (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3-7) .
Während der Arbeitsschritte
- Mischen der Harzkomponenten (sofern nicht vorgemischt)
- Schneiden der Glasfasermatte bzw. PE-Folie
- Beschichten mit Harz
- Umhüllen des Packers
- Einbringen des Packers in den Schacht
- Reinigen der Geräte und Entsorgung
sind für das beteiligte Personal Haut- oder Augenkontakt durch Spritzer oder direkte Berührung die wesentlichen Expositionsmöglichkeiten. Die Bildung gesundheitsschädlicher Dämpfe ist ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Notwendige Schutzmaßnahmen sind daher insbesondere
- gute Lüftung der Arbeitsstelle
- Körperschutz (Handschuhe, Augenschutz, Schutzkleidung)
- Atemschutzmaske mindestens FFP1, wenn beim Schneiden der Glasfasermatte starke Staubentwicklung auftritt.