Kurzschläuche für Anschlußkanäle
Prinzipiell sind alle oben angeführten Kurzschlauchverfahren auch für den Einsatz in Anschlußkanälen geeignet, wenn sie für den Nennweitenbereich ≥ 100 mm ausgelegt und entsprechende Schächte zur Einführung der Geräte vorhanden sind.
Spezialentwicklungen sind z. B. das MIDLINER-Verfahren [FI-KMG] sowie das Flexo-Lining-Verfahren.
Der Einsatzbereich des MIDLINER-Verfahrens (Bild 5.2.3.2.3.1.2-1) (Bild 5.2.3.2.3.1.2-2) (Bild 5.2.3.2.3.1.2-3) erstreckt sich auf Grund- und Hausanschlußleitungen von DN 100 bis DN 200 einschließlich Bögen bis 45°. Der Kurzschlauch besteht aus einem 4 mm dicken ECR-Glasfaserlaminat mit kalt härtendem Epoxidharz.
Speziell für die Reparatur, aber auch Renovierung von Anschlußkanälen aus Beton- und Steinzeugrohren DN 100 bis DN 300 wurde z.B. das Flexo-Lining-Verfahren [FI-AiT] [Lühr97] entwickelt (Bild 5.2.3.2.3.1.2-4) . Es wird nachfolgend näher erläutert, da hier die Aushärtung mit Hilfe von Licht erfolgt.
Der Flexo-Liner besteht aus einem harzgetränkten Polyesterschlauch mit einer Länge von 20 cm bis 5 m.
Nach Positionierung an der Schadensstelle mittels Zugseil wird er mit einem speziellen, reißfesten und UV-durch-lässigen Luftschlauch bei einem Druck von ca. 1,0 bar an die Rohrwand gepreßt und mit UV-Licht unter Verwendung einer 400 Watt-Hochleistungslampe ausgehärtet.
Bei Einzugsdistanzen von mehr als 5 m wird der Flexo-Liner mit einer außenliegenden Transportfolie versehen, um Harzverluste während des Einziehvorganges zu vermeiden. Diese wird vor Beginn des Anpreßvorganges entfernt, um das Verkleben des Schlauches an der Rohrinnenwand zu ermöglichen.
Beim segmentweisen Einbau des Flexo-Liners sollen die einzelnen Segmente nach Möglichkeit gegen die Fließrichtung des Wassers und mit einer Überlappung von 5 bis 10 cm verlegt werden.
Luftschlauch und Trennfolie müssen jeweils 2,0 m länger als der Kurzschlauch sein, um die UV-Lampe optimal positionieren bzw. auch Anfang und Ende des Flexo-Liners vollständig aushärten zu können.
Die UV-Lampe benötigt ca. 1 Minute bis zum Erreichen der vollen Strahlenintensität. Im Anschluß wird sie mit Hilfe der Zugvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 1 Meter pro 3 Minuten durch den zu erhärtenden Schlauchbereich gezogen.
Nach Entfernen von Zugseil, Druckluftschlauch und Stromkabel kann der sanierte Kanalabschnitt wieder in Betrieb gesetzt werden.
Bezüglich der zu leistenden Vor-, Abschlußarbeiten und -prüfungen gelten die betreffenden Ausführungen zum Partliner™-Verfahren (Abschnitt 5.2.3.2.3.1.1.1.1) .