Schachtauskleidung mit GFK-Segmenten
Die für diesen Anwendungsfall eingesetzten GFK-Segmente sind 1,0 bis 1,5 m breit, bis 4,0 m lang und 5 mm dick. Obwohl sie geschnitten werden können, gilt für die wirtschaftliche und problemlose Verarbeitung das gleiche wie bei den PVC-U-Stegplatten. Auch hier sollten möglichst große, regelmäßige Flächen vorhanden sein (Bild 5.3.3.4.2-1) .
Um die GFK-Segment-Auskleidung nicht auf Wasserdruck bemessen zu müssen, ist zunächst auf der Schachtwand ein Dränagevlies aufzukleben, welches eindringendes Grundwasser aufnimmt und druckfrei in das Gerinne des Schachtes ableitet [Siebe83] . Auf diesem Vlies werden die GFK-Segmente verlegt und mit integrierten V4A-Schrauben und Dübeln auf der Schachtwand befestigt.
Zwischen den Platten verbleibt eine Fuge von ca. 1 cm Breite. Nach Abkleben der Fuge mit einem Klebeband wird diese in einer Breite von ca. 6 bis 8 cm mit einem mehrschichtigen GFK-Handlaminat (z.B. 3 Lagen Glasfasermatten und 2 Lagen Top-Coat (Abschnitt 5.3.3.5) ) verschlossen.
Alternativ können werkseitig vorgefertigte GFK-Segmente, bestehend aus einem Trennlagenvlies, 4 Lagen glasfaserarmiertem Polyesterharz und 2 Lagen Top-Coat, verwendet und mittels Kunststoffdübeln und V4A-Schlitzschrauben an der Schachtwandung befestigt werden [Biele87a] . Auf diese Weise wird eine homogene, materialgleiche Verbindung der Platten erzielt, gleichzeitig aber unter dem Handlaminat eine offene Fuge erhalten, die der zwangsweisen Dränage des Grundwassers dient.
Eine Variante dieser Fugenausbildung besteht im Aufschrauben eines 10 cm breiten GFK-Streifens, der die 1 cm breite Fuge zwischen den Platten abdeckt. Die Andichtung des Streifens an die Platte erfolgt durch Silikonkautschuk, ohne daß dadurch der 1 cm breite Plattenspalt als Dränage unterbrochen wird. Bei der Abdeckung der Fuge mittels Handlaminat ist der durchgehende Korrosionsschutz sicherer zu gewährleisten [Damma88] [Damma85] .
Bei geringem oder fehlendem Grundwasserdruck bzw. vorab durchgeführten Abdichtungsinjektionen kann man auf ein Dränagevlies verzichten und die GFK-Segmente unmittelbar auf der gereinigten Schachtinnenwand befestigen.
Übergänge zum Gerinne, die Einbindungen der Kanäle, Dübelflächen und alle sonstigen Schnittkanten werden im Handlaminatverfahren ausgekleidet.
Bei kreisrunden Schächten werden die Auskleidungssegmente als Endlosrohr (z.B. DN 1000) vorgefertigt, auf Länge geschnitten und dann längsgeteilt. Aufgrund des flexiblen Materials können diese zusammengebunden und durch die geöffnete Schachtabdeckung in den Schacht eingebracht und dort befestigt werden.
Zur Vermeidung von Wasserwegigkeiten ist es möglich, die Steigeisen zu entfernen und durch eine Leiter aus V4A-Stahl oder Aluminium zu ersetzen [Dilg91] .