Grundlagen der Adhäsionskunde
Wesentliche Voraussetzung nahezu aller heute ausgeführten Beschichtungen ist ein fester, kraftschlüssiger und dauerhafter Verbund zum Untergrundbeton.
Die Entstehung eines Verbundes beruht auf chemisch/physikalischen und mechanischen Vorgängen, die mit Adhäsion bezeichnet werden.
Adhäsion kennzeichnet den Zustand einer sich ausbildenden Grenzflächenschicht zwischen zwei in Kontakt tretenden Stoffphasen. Dieser Zustand zeichnet sich wesentlich durch den Zusammenhalt der beteiligten Phasen aus, der durch unterschiedliche Wechselwirkungen in der Grenzflächenschicht hervorgerufen wird.
Die Grenzflächenschicht ist das an der adhäsiven Wechselwirkung beteiligte Volumen an der Grenze der beteiligten Stoffphasen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand beruht die Ursache der Wechselwirkungen auf
- mechanischen Verzahnungseffekten (Abschnitt 5.3.1.2.1) und
- spezifischen Adhäsionsmechanismen (Abschnitt 5.3.1.2.2.1) .
Die spezifischen Adhäsionsmodelle erlauben die Interpretation von Grenzflächenwirkungen mit Hilfe
- thermodynamischer Mechanismen (Abschnitt 5.3.1.2.2.1) ,
- molekular-physikalischer Mechanismen (Abschnitt 5.3.1.2.2.2) ,
- chemischer Bindungen (Abschnitt 5.3.1.2.2.3) .
Keines der Modelle ist allein zur vollständigen Klärung der Adhäsion imstande. Sicher ist, daß jedes der Modelle einen bestimmten Anteil an den komplexen Adhäsionsvorgängen beschreibt.