Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Einsatzbereiche und Voraussetzungen für die Anwendung des Verfahrens

Einsatzbereiche und Voraussetzungen für die Anwendung des Verfahrens

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Bild 5.3.1.9.1.1-1: 

Anschleudern von Zementmörtel in nichtbegehbaren Kanälen - Schleuderköpfe mit angekoppeltem Glättrichter [FI-Heitkb]

Das Centriline-Verfahren bzw. die Zementmörtelbeschichtung nach dem Anschleuderverfahren wurde vornehmlich für Rohre oder Rohrleitungen aus Stahl oder Gußeisen der Wasserversorgung entwickelt.

Noch heute liegt hier der Hauptanwendungsbereich dieses Verfahrens bei Nennweiten ab DN 80 und nahezu ohne obere Begrenzung (Bild 5.3.1.9.1.1-1) .

Hierfür existiert neben den bereits im (Abschnitt 5.3.1.3.1) zitierten Regelwerken ein umfangreiches Schrifttum mit Ausführungen zu praktisch allen tangierenden Problemen [Maidl81] [Holts72] [Ratta71b] [WRC84b] [Beck85] [Bopp70] [Chapp30] [Fertn64] [Gale81b] [Gould75] [Heinr75] [Heinr84] [Holts79] [Holts85] [Holts84] [Ide64] [Kottm79] [Kräme78] [Kumpe84] [Masso79] [Naber71] [Näf84] [Nagel78] [Quele81] [Röder84] [Röder78] [Röder79] [Rudol76] [Sante82] [Schro84] [Such74] [Raymo] [Manne77] .

Seit einigen Jahren wird dieses Verfahren mit Modifikationen und unter Verwendung von Spezialmörteln (Abschnitt 5.3.1.3.1) auch zur Beschichtung von Kanälen mit Kreisquerschnitt aus Stahl, Guß, Beton, Asbestzement oder Steinzeug eingesetzt.

Die Beschichtung kann dabei ein- oder mehrschichtig, auch mit Bewehrung erfolgen [FI-Heitkb] . Bei Bedarf können dem Mörtel Fasern zugegeben werden [FI-KMG] . Pro Arbeitsgang werden nach Herstellerangaben in Abhängigkeit vom Beschichtungsstoff Schichtdicken von 3 bis 40 mm aufgebracht.

Die mögliche Länge des jeweiligen Arbeitsabschnittes (Entfernung zwischen Baugruben oder anderen Zugängen) richtet sich nach der vorhandenen Rohrnennweite. Sie beträgt bei DN 80 bis DN 600 maximal 120 m, bei > DN 600 maximal 600 m.

Zwangspunkte stellen u.a. den Arbeitsablauf störende Nennweitenänderungen, Abwinkelungen, Krümmungen und Rohrversätze dar. Anschlußkanäle sind bei diesem Verfahren unproblematisch.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)