Beschichtungsverfahren
Beschichtungsverfahren dienen beim Einsatz in Kanalisationen zur Wiederherstellung oder Erhöhung des Widerstandsvermögens gegen physikalische, biologische, chemische und/oder biochemische Angriffe von innen, zur Verhinderung einer erneuten Bildung von Inkrustationen, zur Wiederherstellung und/oder Erhöhung der statischen Tragfähigkeit sowie der Wasserdichtheit.
In Abhängigkeit von der Art der Aufbringung der Schicht unterscheidet man folgende Spezialverfahren, die im weiteren behandelt werden:
- Auspreßverfahren (Abschnitt 5.3.1.6) ,
- Verdrängungsverfahren (Abschnitt 5.3.1.7) ,
- Aufspritzverfahren (Abschnitt 5.3.1.8.1) ,
- Anschleuderverfahren (Abschnitt 5.3.1.9) .
Nicht behandelt werden die üblichen Applikationsarten, wie z.B. Streichen und Rollen, da sie für Mörtelbeschichtungen, die sich, wie im (Abschnitt 5.3.1.1) ausgeführt, für den Einsatz in Kanalisationen als geeignet erwiesen haben, nicht anwendbar sind. Auf Spachteln zum Auftragen von Mörteln wird im (Abschnitt 5.2.1.3) eingegangen.
Die o.a. Beschichtungsverfahren wurden früher fast ausschließlich im Gas- und Wassersektor eingesetzt. Für diese Bereiche, aber auch für Beschichtungen z.B. im Betonbau, gibt es in der Bundesrepublik Deutschland eine Vielzahl von Merk- und Arbeitsblättern, Richtlinien u.a., von denen nachfolgend die wesentlichsten angeführt werden:
- Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (ZTV-SIB 90) [ZTVSIB90] .
- DAfStb Richtlinie - Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen [DAfStB:1991]
- Heft 443 des DAfStb [Sasse94]
- Heft 410 des DAfStb [DAfStB410]
- DIN 28052, T.1 (02.92), T.2 (08.93), T.3 (12.94) [DIN28052]
- DIN 28054, T.1 (04.90), T.2 (01.92), T.3 (06.94), T.4 (10.95) [DIN28054]
- ANSI/AWWA C210-93 [AWWAC21092] ,
- (bezüglich Zementmörtelbeschichtungen s.a. (Abschnitt 5.3.1.3.1) ).
Sie enthalten Hinweise, Anleitungen und Anforderungen u.a. bezüglich der Oberflächenbeschaffenheit, der Beschichtungsstoffe, Applikation sowie der Überwachung, Prüfung und Abnahme.
Für die Beschichtung von Kanälen existieren noch keine entsprechenden Regeln, so daß zusätzlich die besonderen baulichen und betrieblichen Verhältnisse in Kanalisationen berücksichtigt werden müssen.
Das hauptsächliche Einsatzgebiet für Beschichtungen im Rahmen der Sanierung stellen Kanäle aus zementgebundenen Werkstoffen, wie z.B. Beton und Stahlbeton, dar, da alle anderen Rohrwerkstoffe (Kunststoffe, glasiertes Steinzeug) ungünstige Voraussetzungen für eine Haftung des Beschichtungsstoffes bieten. Aus diesem Grund wird nachfolgend maßgeblich dieser Anwendungsfall beschrieben.