Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Gerade Leitung

Die Kraft F zum Ziehen eines Rohrstranges mit Steigung oder Gefälle (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-1) ergibt sich aus der Gleichung:

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Formel 5.3.2.6.3.1.1.1-1: 

Berechnung der Zugkraft zum Ziehen eines Rohrstrangs

qR = Rohrgewicht/Längeneinheit [N/mm]
l = Länge des Rohres [mm]
μ = Reibungskoeffizient (je nach Untergrund bis 0,8) [-]
φ = Neigungswinkel [°]
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Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-1: 

Zugkraft F und Neigungswinkel in Anlehnung an [Koch85] [FI-Hoech] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

 

Die Zugkraft F ruft im Rohr mit dem Querschnitt A die Zugspannung σZ hervor (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-2) , die kleiner als die zulässige Zugspannung σZ,zul sein muß.

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Formel 5.3.2.6.3.1.1.1-2: 

Zugspannung

σZ = Zugspannung [N/mm2]
F = Zugkraft [N]
A = Fläche [mm2]
σZ,zul = zulässige Zugspannung [N/mm2]
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Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-2: 

Zugspannung in Anlehnung an [FI-Hoech] [Koch85] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Die maximal zulässige Einziehlänge lzul läßt sich aus folgender Gleichung ermitteln:

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Formel 5.3.2.6.3.1.1.1-3: 
Maximal zulässige Einziehlänge
A = Rohrwandquerschnitt [mm]
qR = Rohrstrangeigengewicht [N/mm2]
fS = Schweißfaktor
μ = Reibungsbeiwert
φ = Gefälle/Steigung [°]
σZ,zul = zul. Spannung [N/mm2]

 

Mit qR = A·γ R erhält man

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None 5.3.2.6.3.1.1.1-1: 

Maximal zulässige Einziehlänge

γR = Wichte (= 0,97 x 10-5 N/mm3 für PE-HD und 0,93 x 10-5 N/mm3 für PP
fS = Schweißfaktor
μ = Reibungsbeiwert
α = Gefälle/Steigung [°]
σZ,zul = zul. Spannung [N/mm2]

 

Die zulässige Spannung hängt ab von

  • der Umgebungstemperatur,
  • der Dauer des Einziehvorganges und
  • der zulässigen Dehnung des Rohres.

Unter Berücksichtigung evtl. später im Betrieb auftretender axialer Dehnungen infolge Innendruckes bei nicht verdämmten Druckrohren bzw. Biegedehnungen bei gekrümmten Leitungen, sollte die Dehnung εZ während des Einziehens einen bestimmten Wert nicht übersteigen:

εZ ≤ 2,0 % (5-31)

bei 20° C: σZ,zul = 8 N/mm2 (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-3)

bei 40° C: σZ,zul = 5 N/mm2 (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-3)

Annahme: Einziehdauer (kontinuierlich) 0,5 h.

Für Rohre aus PP-Copolymer gelten die gleichen Werte. Hierbei ist der Sicherheitsfaktor gegen Bruch > 2.

Damit erhält man für die max. Einziehlängen der PE-HD- und PP-Rohre bei Strecken mit Steigungen bis 10° unabhängig vom Durchmesser und der Wanddicke

bei 20° C: lzul ≈ 680 m

bei 40° C: lzul ≈ 425 m.

Die Temperatur von 40° C ist beispielsweise an Sonnentagen im Sommer zugrundezulegen, an denen die Oberflächentemperatur des Rohres bis 65° C ansteigen und sich eine mittlere Rohrwandtemperatur von etwa 40° C einstellen kann.

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Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-3: 

Zeit-Dehnungs-Kurven von Probestäben aus PE-HD (Hostalen GM 5010 T2) [FI-Hoech] [Koch85] - Prüftemperatur 20° C

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Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-4: 

Zeit-Dehnungs-Kurven von Probestäben aus PE-HD (Hostalen GM 5010 T2) [FI-Hoech] [Koch85] - Prüftemperatur 40° C

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)