Gerade Leitung
Die Kraft F zum Ziehen eines Rohrstranges mit Steigung oder Gefälle (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-1) ergibt sich aus der Gleichung:
Die Zugkraft F ruft im Rohr mit dem Querschnitt A die Zugspannung σZ hervor (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-2) , die kleiner als die zulässige Zugspannung σZ,zul sein muß.
Die maximal zulässige Einziehlänge lzul läßt sich aus folgender Gleichung ermitteln:
qR = Rohrstrangeigengewicht [N/mm2]
fS = Schweißfaktor
μ = Reibungsbeiwert
φ = Gefälle/Steigung [°]
σZ,zul = zul. Spannung [N/mm2]
Mit qR = A·γ R erhält man
fS = Schweißfaktor
μ = Reibungsbeiwert
α = Gefälle/Steigung [°]
σZ,zul = zul. Spannung [N/mm2]
Die zulässige Spannung hängt ab von
- der Umgebungstemperatur,
- der Dauer des Einziehvorganges und
- der zulässigen Dehnung des Rohres.
Unter Berücksichtigung evtl. später im Betrieb auftretender axialer Dehnungen infolge Innendruckes bei nicht verdämmten Druckrohren bzw. Biegedehnungen bei gekrümmten Leitungen, sollte die Dehnung εZ während des Einziehens einen bestimmten Wert nicht übersteigen:
εZ ≤ 2,0 % (5-31)
bei 20° C: σZ,zul = 8 N/mm2 (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-3)
bei 40° C: σZ,zul = 5 N/mm2 (Bild 5.3.2.6.3.1.1.1-3)
Annahme: Einziehdauer (kontinuierlich) 0,5 h.
Für Rohre aus PP-Copolymer gelten die gleichen Werte. Hierbei ist der Sicherheitsfaktor gegen Bruch > 2.
Damit erhält man für die max. Einziehlängen der PE-HD- und PP-Rohre bei Strecken mit Steigungen bis 10° unabhängig vom Durchmesser und der Wanddicke
bei 20° C: lzul ≈ 680 m
bei 40° C: lzul ≈ 425 m.
Die Temperatur von 40° C ist beispielsweise an Sonnentagen im Sommer zugrundezulegen, an denen die Oberflächentemperatur des Rohres bis 65° C ansteigen und sich eine mittlere Rohrwandtemperatur von etwa 40° C einstellen kann.