Statische Berechnung von Auskleidungen

Wie bereits im (Abschnitt 5.3.2.1) erwähnt, unterscheidet man im Zusammenhang mit Vollauskleidungen zwischen nichtselbsttragenden bzw. statisch nicht tragfähigen und selbsttragenden bzw. statisch tragfähigen Auskleidungssystemen. Die statisch nicht tragfähigen Vollauskleidungen können keine zusätzlichen Lasten aufnehmen und sind mit dem Tragquerschnitt, d. h. dem zu sanierenden Kanal mechanisch sicher zu verbinden. Im Gegensatz dazu können statisch tragfähige Vollauskleidungen äußere Lasten aufnehmen, für die sie jedoch nach ATV M 143 Teil 3 [ATVM143-3] entsprechend zu bemessen sind.

Nachfolgend werden die analytischen und numerischen Berechnungsansätze zur statischen Bemessung von Vollauskleidungen mit Rohren dargestellt und beurteilt. Dabei werden Inliner aus vorgefertigten Rohren, örtlich hergestellten Rohren sowie aus örtlich hergestellten und erhärtenden Rohren (Bild 5.3.2.6-1) betrachtet, die sowohl bei der Sanierung von Kreis- als auch von Eiquerschnitten eingesetzt werden. Die Ausbildung des Rohr-im-Rohr-Tragsystems ist verfahrensabhängig und findet ebenfalls Berücksichtigung. Bei einigen Verfahren liegt der Inliner formschlüssig an der Innenfläche des zu sanierenden Kanals (nachfolgend Altkanal oder Altsystem genannt) an, bei den übrigen Verfahren entsteht ein Ringraum, der in der Regel mit möglichst schwindarmem Mörtel oder anderen geeigneten Werkstoffen verfüllt wird oder als Spalt verbleibt.