Vollauskleidung
Bei einer Vollauskleidung wird der gesamte Rohrinnenumfang der zu sanierenden Haltung mit einer Auskleidung versehen.
Neben der Unterteilung mit/ohne Ringraumverfüllung kann unterschieden werden zwischen
- Vollauskleidungen ohne Außenwasserdruckbelastung und
- Vollauskleidungen mit Außenwasserdruckbelastung.
Bei der erstgenannten Variante tritt entweder kein Außenwasserdruck auf oder er wird sicher durch konstruktive Maßnahmen, z.B. durch Anordnung von Entwässerungsöffnungen zum Rohrinneren, entspannt. Bei der Verwendung von PVC-Stegfolien ist bei radialer Steganordnung eine Entspannungsfuge im Sohlenbereich anzuordnen (Bild 5.3.2.5.3-1) . Bei axialer Steganordnung wird das Wasser entlang der Stege zu Querdränagen geführt und dort durch Entspannungsöffnungen im Sohlenbereich abgeleitet. Durch die Herstellung solcher Entspannungsöffnungen und -fugen wird die Dichtwirkung der Auskleidung aufgehoben. Bei der zweiten Variante muß die Auskleidung in der Lage sein, den vollen Außenwasserdruck aufzunehmen.
Die o.a. Systeme für die Auskleidung des Gasraumes sind grundsätzlich auch für die Ausbildung einer Vollauskleidung geeignet, sofern sie in der Lage sind, die Anforderungen nach (Tabelle 5.3.2.5.3-1) zu erfüllen. Dies betrifft auch die Steinzeug-Platten sowie Steinzeug-Plattenelemente (Abschnitt 5.3.2.5.1) .
Zeile | Prüftemperatur [° C] |
Prüfdauer (Mindeststandzeit) [h] |
Prüfdruck | Aufwölbung durch Außendruck [mm] |
|
---|---|---|---|---|---|
bei druckloser Anwendung [bar] |
bei Außendruck [bar] |
||||
1 | 20 | 1 | 3 · 0,5 = 1,51)2) | 5 · Außendruck | − |
2 | 20 | 1000 | − | 3 · Außendruck | ≤ 2 mm + 1 % DN |
1) Faktor 3 zur Berücksichtigung des Zeitstandverhaltens 2) 0,5 bar für Verlegetiefen bis 5 m |
In (Bild 5.3.2.5.3-2) , (Bild 5.3.2.5.3-3) , (Bild 5.3.2.5.3-4) und (Bild 5.3.2.5.3-5) werden beispielhaft Vollauskleidungen verschiedener Systeme gezeigt.
Bezüglich der Montage der einzelnen Systeme sowie der Wiederherstellung der Einbindungen von Anschlußkanälen wird auf die entsprechenden Ausführungen bei der Teilauskleidung verwiesen. Bei Verwendung von Platten und Bahnen aus Kunststoff mit intergrierten Verankerungselementen können diese auch werkseitig zu nichtselbsttragenden Rohrabschnitten mit entsprechenden Verbindungsprofilen vorgefertigt werden (Bild 5.3.2.5.3-6) (Bild 5.3.2.5.3-7) [FI-Steul] [NN91b] .
Spezielle Entwicklungen für Vollauskleidungen, die nachfolgend gesondert vorgestellt werden, sind z.B.:
- Steinzeug-Plattenelemente (Abschnitt 5.3.2.5.1.1) ,
- Elemente aus Spritzbeton (Abschnitt 5.3.2.5.3.1) ,
- Elemente aus Faserbeton (Abschnitt 5.3.2.5.3.2) ,
- Elemente aus Reaktionsharzbeton (Abschnitt 5.3.2.5.3.3) ,
- Elemente aus GFK (Abschnitt 5.3.2.5.3.4) ,
- Elemente aus Spezialglas (Abschnitt 5.3.2.5.3.5) .