Wellrohr-Verfahren
Ein weiterer Vertreter der Rohrstrangverfahren ist das Well- oder Spiralrohr-Verfahren [FI-Upono] , welches vom Hersteller der speziellen Dreischicht-Rohre (Bild 5.3.2.2.1.3-1) auch als "Flexoren-Verfahren" bezeichnet wird.
Die erforderliche Ringsteifigkeit erhält der Inliner durch die aus gerieftem PE-HD bestehende äußere Schicht. Die glatte Zwischenschicht basiert auf einem Gemisch aus EPDM/PEM und ergibt im Verbund mit der äußeren Schicht eine gute axiale Flexibilität. Durch die innere Schicht aus PE-HD werden die hydraulischen Eigenschaften des Rohres verbessert.
Der Einsatzbereich des Wellrohr-Verfahrens erstreckt sich aufgrund seiner Nennweitenbegrenzung auf DN 120 bis 300 besonders auf die Sanierung von Anschlußleitungen und -kanälen sowie Grundleitungen. Durch die große Flexibilität des Inliners können diese auch mehrere Bögen hintereinander aufweisen.
Die Rohre werden in einer Länge von 6 bis 10 m auf die Baustelle geliefert und vor Ort auf die gewünschte Länge verschweißt. Dies geschieht mit einem Elektroschweißverfahren, bei dem kupferdrahtumwickelten Schweißringen aus vernetztem Polyethylen (PE-X) [DIN8074a] über einen Transformator elektrischer Strom zugeführt wird.
Beim Schweißen werden die beiden Rohrenden in einer Halte- und Spannvorrichtung exakt aneinandergepreßt, wobei eine innenliegende Blase die Deformierung des Rohres verhindert. Auf der Rohrinnenseite entstehen keine Schweißwülste, so daß die hydraulische Leistungsfähigkeit des Rohres erhalten bleibt (Animation 5.3.2.2.1.3-1) .
Bild 5.3.2.2.1.3-1:
Wellrohr-Verfahren - Aufbau des Inliners (Flexoren-Rohr) in Anlehnung an [FI-Upono] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH] |
Animation 5.3.2.2.1.3-1:
Wellrohrverfahren - Verschweißen der Rohrenden in Anlehnung an [FI-Upono] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]
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Einen Überblick über die Einsatzgrenzen des Verfahrens in Abhängigkeit vom Biegeradius und Schachtdurchmesser gibt (Tabelle 5.3.2.2.1.3-1) .
Einsatzgrenzen des Wellrohr - Verfahrens [FI-Upono]
Rohraußen−⁄ Innendurchmesser [mm] |
Nennweiten des zu sanierenden Kanals [DN] |
Minimaler Biegeradius [DN] |
Minimaler Schachtdurchmesser [DN] |
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117 ⁄ 102 | 120 − 150 | 300 | 500 |
175 ⁄ 153 | 200 | 500 | 600 |
200 ⁄ 175 | 225 | 600 | 600 |
235 ⁄ 205 | 250 | 700 | 800 |
270 240 | 300 | 800 | 800 |