Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Wellrohr-Verfahren

Ein weiterer Vertreter der Rohrstrangverfahren ist das Well- oder Spiralrohr-Verfahren [FI-Upono] , welches vom Hersteller der speziellen Dreischicht-Rohre (Bild 5.3.2.2.1.3-1) auch als "Flexoren-Verfahren" bezeichnet wird.

Die erforderliche Ringsteifigkeit erhält der Inliner durch die aus gerieftem PE-HD bestehende äußere Schicht. Die glatte Zwischenschicht basiert auf einem Gemisch aus EPDM/PEM und ergibt im Verbund mit der äußeren Schicht eine gute axiale Flexibilität. Durch die innere Schicht aus PE-HD werden die hydraulischen Eigenschaften des Rohres verbessert.

Der Einsatzbereich des Wellrohr-Verfahrens erstreckt sich aufgrund seiner Nennweitenbegrenzung auf DN 120 bis 300 besonders auf die Sanierung von Anschlußleitungen und -kanälen sowie Grundleitungen. Durch die große Flexibilität des Inliners können diese auch mehrere Bögen hintereinander aufweisen.

Die Rohre werden in einer Länge von 6 bis 10 m auf die Baustelle geliefert und vor Ort auf die gewünschte Länge verschweißt. Dies geschieht mit einem Elektroschweißverfahren, bei dem kupferdrahtumwickelten Schweißringen aus vernetztem Polyethylen (PE-X) [DIN8074a] über einen Transformator elektrischer Strom zugeführt wird.

Beim Schweißen werden die beiden Rohrenden in einer Halte- und Spannvorrichtung exakt aneinandergepreßt, wobei eine innenliegende Blase die Deformierung des Rohres verhindert. Auf der Rohrinnenseite entstehen keine Schweißwülste, so daß die hydraulische Leistungsfähigkeit des Rohres erhalten bleibt (Animation 5.3.2.2.1.3-1) .

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Bild 5.3.2.2.1.3-1: 

Wellrohr-Verfahren - Aufbau des Inliners (Flexoren-Rohr) in Anlehnung an [FI-Upono] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Animation 5.3.2.2.1.3-1:  Wellrohrverfahren - Verschweißen der Rohrenden in Anlehnung an [FI-Upono] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Einen Überblick über die Einsatzgrenzen des Verfahrens in Abhängigkeit vom Biegeradius und Schachtdurchmesser gibt (Tabelle 5.3.2.2.1.3-1) .

 
Tabelle 5.3.2.2.1.3-1: 

Einsatzgrenzen des Wellrohr - Verfahrens [FI-Upono]

Rohraußen−⁄
Innendurchmesser
[mm]
Nennweiten des zu
sanierenden Kanals
[DN]
Minimaler
Biegeradius
[DN]
Minimaler
Schachtdurchmesser
[DN]
117 ⁄ 102 120 − 150 300 500
175 ⁄ 153 200 500 600
200 ⁄ 175 225 600 600
235 ⁄ 205 250 700 800
270 240 300 800 800

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)