Thermoline-Verfahren
Im Unterschied zum konventionellen Rohrstrangverfahren kommt das patentierte [Pat-Nr. 3501620] und 1990 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführte Thermoline-Verfahren ohne die sonst übliche Herstellung einer Einziehbaugrube aus [Kutti90] [FI-Sewera] .
Der vorgefertigte PE-HD-Rohrstrang wird über den Schacht in die zu sanierende Haltung eingebracht. Dies wird durch das Zusammendrücken des auf ca. 70° C erwärmten Rohrstranges und die jeweilige 90°-Umlenkung oberhalb und innerhalb des Schachtes realisiert. Unmittelbar vor der Einführung des Rohrstranges in die Haltung erfolgt die Rückverformung auf den ursprünglichen Kreisquerschnitt (Bild 5.3.2.2.1.2-1) (Bild 5.3.2.2.1.2-2) .
Zum Einsatz kommen PE-HD-Rohre der Reihen 2, 3 und 4 nach DIN 8074 [DIN8074a] , 8075 [DIN8075:1997] und 19537 [DIN19537b] bis DN 400.
Untersuchungen des Inliners vor und nach dem Umlenkvorgang bezüglich
- Scheiteldruck,
- Zugfestigkeit der Schweißnähte,
- Innendruck (Berstversuche),
- Maßhaltigkeit des Rohrquerschnittes nach Rückverformung
haben keine Beeinflussung dieser Eigenschaften durch die thermische Behandlung, das Zusammendrücken sowie den Umlenk- und Einbauvorgang ergeben [Stein91b] .
Das Thermoline-Verfahren besitzt im Wesentlichen folgende Komponenten:
- Dampferzeuger,
- hydraulisch angetriebene Vorrichtung zur mechanischen Verformung (Abflachung) und Umlenkung des Rohrstranges (Thermoline-Maschine),
- Umlenkvorrichtung auf der Sohle des Schachtes,
- Einrichtung zur Wiederherstellung des Kreisquerschnittes,
- Motorwinde mit Zugkraftbegrenzung.
Bezüglich der Vor- und Abschlußarbeiten sowie Prüfungen gelten die vorstehenden Ausführungen. Bedingt durch die spezielle thermische Behandlung des Rohrstranges sind zusätzlich Temperatur, Druck und Einwirkungsdauer automatisch aufzuzeichnen.
Neben den unter Positionen 3 bis 11 genannten Vorteilen bietet das Thermoline-Verfahren weitere, wie:
- keine Baugrube erforderlich; damit verbundene Reduzierung der Erdarbeiten und Verkehrsstörungn,
- besonders geeignet für kurze zu sanierende Haltungslängen.
Bezüglich der Nachteile gelten Punkte 2 bis 8.