Rohrstrangverfahren ohne Ringraum
Charakteristikum der Rohrstrangverfahren ohne Ringraum ist das Einziehen eines durch Vorverformung in seinen Querschnittsabmessungen reduzierten Kunststoffrohrstranges (Inliner) in die zu sanierende Haltung und das anschließende Aufweiten desselben bis zum Anliegen an der Kanalinnenwand bzw. dem Erreichen des ursprünglichen Kreisquerschnittes.
Auf diese Weise entfallen der Ringraum und die damit verbundenen o.g. Leistungspositionen Ringraumabschluß und -verfüllung (Bild 5.3.2.2) (Tabelle 5.3.2.2.1.4-1) ; die Reduzierung des hydraulischen Abflußquerschnittes wird minimiert.
Nach [FI-Rehau] ist der Begriff "Close-fit" als Passungszustand zwischen der Außenseite des eingezogenen Inliners und der Innenseite des sanierten Kanals definiert.
Da die Größe des verbleibenden Spaltes von den Kanaltoleranzen und dem Schrumpf des eingezogenen Inliners bestimmt wird, können Rohrstrangverfahren ohne Ringraum nur in Kanalhaltungen mit Kreisquerschnitten eingesetzt werden, deren Zustand vergleichbar ist mit dem von Wasser- und Gasleitungen, die z.B. nur geringe Nennweitentoleranzen und Lageabweichungen, keine Hindernisse und möglichst glatte Innenwandungen besitzen.
Bezüglich der erforderlichen Vor- und Abschlußarbeiten sowie Prüfungen gelten die entsprechenden Ausführungen des konventionellen Rohrstrangverfahrens, ergänzt um die automatische Aufzeichnung von Temperatur und Druck in Abhängigkeit von der Zeit während der Rückverformung (Reversion) des Inliners.
Neben den beim Rohrstrangverfahren mit Ringraum geschilderten Vorarbeiten müssen insbesondere Abflußhindernisse und Rohrdeformationen in der zu sanierenden Haltung, welche die in allen Bereichen erforderliche vollständige Rückverformung des Inliners behindern oder unmöglich machen, beseitigt werden. Infiltrierendes Grundwasser kann die Rückverformung negativ beeinflussen und sollte deshalb durch Vorabdichtung vermieden werden.
In Abhängigkeit von der Art der Vor- und Rückverformung des Kunststoffrohrstranges unterscheidet man prinzipiell zwischen den Verformungs- und Reduktionsverfahren (Bild 5.3.2.2.1.4-1) .