Rohrwerkstoffe und -verbindungen
Bei Langrohr- und Kurzrohrverfahren können alle Werkstoffe (Tabelle 5.3.2.2.2.2-1) und Rohrverbindungen eingesetzt werden, die den Anforderungen des hier betrachteten Anwendungsfalles genügen (Abschnitt 5.1) [Gale81b] [Stein83c] [Damma85] [Schro84] [Cunni84] [NN86e] .
In erster Linie kommen Rohre mit Kreisquerschnitt zum Einsatz.
Bei Bedarf ist es auch möglich, auf serienmäßig hergestellte Rohre mit anderen Querschnittsformen zurückzugreifen, z.B. Betonrohre mit Eiquerschnitt oder spezielle Rohre mit den unterschiedlichsten Querschnittsformen wie z.B. aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) [FI-Klug] [Gale81a] [FI-Meyerb] oder glasfaserverstärktem Beton (GFB) [Gale81b] , Reaktionsharzbeton [FI-Meyerb] [Schwa91] [NN96g] , PE-HD (Bild 5.3.2.2.2.2-1) oder PUR-beschichteten Stahlrohren (Patent-Nr. P 2854.224.7) [FI-Feldm] .
In Abhängigkeit von der zulässigen Querschnittsreduzierung der zu sanierenden Haltung können auch Inliner mit nicht glatter oder glatter Außenkontur eingebracht werden.
Die Rohrverbindungen werden mit Muffen oder Überschiebkupplungen realisiert, aber auch mit Falz- und Schweißverbindungen (Abschnitt 1.7.1) [Stein86f] .
Daneben gibt es Spezialentwicklungen für das Kurzrohrverfahren, z.B. Verbindung mit innenliegender Steckmuffe (Bild 5.3.2.2.2.2-2) , Verbindung mit innenliegendem BKU-Steckring (Bild 5.3.2.2.2.2-3) bzw. außenliegendem Stahlführungsring (Bild 5.3.2.2.2.2-4) , PE-HD-Rohr mit Steckmuffe und Verschweißung mittels Induktions-Schweißband (Bild 5.3.2.2.2.2-5) , Kunststoffrohre mit Schraubmuffenverbindung (Bild 5.3.2.2.2.2-6) sowie mit "Snap-in" oder "Snap-Lock"-Verbindung (Bild 5.3.2.2.2.2-7) (Bild 5.3.2.2.2.2-8) (Bild 5.3.2.2.2.2-9) .
Ein Beispiel einer Rohrverbindung mit Längskraftschlüssigkeit, realisiert mit Hilfe eines seitlich tangential eingeschobenen Verriegelungsstabes, zeigen (Bild 5.3.2.2.2.2-10) und (Bild 5.3.2.2.2.2) .
Vor dem Einschieben des Verriegelungsstabes werden Muffe und Spitzende mit einer Spannvorrichtung zusammengedrückt und der Elastomerdichtring im Muffenteil komprimiert. Durch die Rückstellkraft des Dichtringes wird der Verriegelungsstab im Endzustand fixiert [FI-Rehau] [Baumg89] . Rohre mit dieser Verbindungsart werden zur Zeit nur aus PVC-U im Nennweitenbereich DN 125 bis DN 400 und Baulängen von 1,0 m hergestellt. Die Verwendung von PE-HD ist geplant [Baumg89] .
Eine Alternative zur Laminatverbindung bei GFK-Rohren stellt die im (Bild 5.3.2.2.2.2-11) dargestellte Injektionskupplung dar. Sie basiert auf einer GFK-Überschiebkupplung mit vier Elastomerdichtungen und einem zwischen jeweils zwei Dichtringen umlaufenden Hohlraum, der mit einem Reaktionsharz verfüllt wird.
Diese Injektionskupplung findet Anwendung bei stark belasteten Industrieabwässern gegen die Elastomerdichtungen langfristig nicht beständig sind.
Gegenüber einer reinen Laminatverbindung hat diese Alternative den Vorteil einer schnellen und witterungsunabhängigen Herstellung [Bloom88] .