Rohrleitungen mit nichtzugkraftschlüssigen Rohrverbindungen (ziehend / schiebend)
Bei dieser Methode wird das Zugseil vom Zielschacht aus durch die Rohrleitung gezogen und die Zugkraft über eine jeweils am Ende des letzten noch im Startschacht befindlichen Rohres angebrachte Druckplatte oder Traverse in die bereits zusammengefügte Rohrleitung eingeleitet. Die Rohre werden dabei nur auf Axialdruck beansprucht, so daß keine zugkraftschlüssigen Rohrverbindungen erforderlich sind.
Das Einziehen ist entweder mittels eines im Ziel- oder Startschacht angeordneten Greifzuges (Animation 5.3.2.2.2.4.1.2-1) oder einer Seilwinde (Animation 5.3.2.2.2.4.1.2-2) möglich.
Besonders beim Einbringen von Rohren mit nicht glatter Außenkontur besteht die Gefahr des Verkantens der Rohre an Versätzen, Rissen, Scherben, unebenen Rohrinnenwandungen usw..
In diesen Fällen sind Hilfsmaßnahmen, wie z.B. Anordnung eines speziellen Führungskopfes, Auflagern der Rohre auf einem Blechstreifen [WRC83] oder auf Kufen bzw. Transportschellen mit Gleitkufen oder Rollen (Bild 5.3.2.2.2.4.1.2-4) , angebracht [Stein83c] .
Bei abwinkelbaren Rohrverbindungen und langen Haltungen mit großem Ringspalt ist ein Ausknicken des Rohrstranges möglich.
Diesem kann z.B. durch Verspannen der Rohre mittels eines Stahlseiles entgegengewirkt werden, welches, falls erforderlich, auch gleichzeitig zum Zurückziehen der Rohre zum Startschacht verwendet werden kann.
Das Zusammenschieben der einzelnen Rohre im Startschacht erfordert einen ausreichend großen Widerstand gegen das Verschieben des Rohrstranges. Kann dieser Widerstand nicht über den Reibungswiderstand der bereits eingezogenen Rohre aufgebaut werden, so sind Hilfsmaßnahmen zur Arretierung, z.B. in Form von Keilen, Spannseilen oder Rohrschellen, die sich gegen die Schachtwand abstützen, erforderlich.
Bei einem speziell für das Kurzrohrverfahren entwickelten Kunststoffrohr mit Falzverbindung berücksichtigt man dieses Problem durch Einfräsen je einer Ringnut im Außenbereich der Rohrverbindung an beiden Rohrenden für das Einstecken einer entsprechenden Stopperplatte (Bild 5.3.2.2.2.4.1.2-1) .