Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Einziehen einzelner Rohre

Bei diesem Einbringverfahren werden einzelne Rohre oder Rohrleitungsabschnitte in die zu sanierende Haltung einzeln eingezogen und vor Ort miteinander verbunden.

Die Arretierung der Rohrleitung erfolgt durch Festsetzen des ersten Rohres im Zielschacht (Animation 5.3.2.2.2.4.1.3-1) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-1) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-2) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-3) .

Animation 5.3.2.2.2.4.1.3-1: 

Einziehen einzelner Rohre in die Haltung in Anlehnung an [Gale81b] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-1: 

Kurzrohr-Verfahren [FI-KMG] - Einziehpacker für Kurzrohre

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-2: 

Kurzrohr-Verfahren [FI-KMG] - Einführen des Packers in das Kurzrohr

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-3: 

Kurzrohr-Verfahren [FI-KMG] - Startschacht mit Steuerstand für den Packer

Zum Einziehen von Rohren mit nichtbegehbarem Querschnitt bedient man sich z.B. eines im Rohr fixierten aufblasbaren Packers (Animation 5.3.2.2.2.4.1.3-1) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-1) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-2) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-3) oder eines speziellen Einzugkörpers, auf den das Rohr aufgeschoben wird und der am Ende mit einer Aufkantung versehen ist.

Der Einfädelvorgang wird durch die konische Ausbildung der Gerätespitze unterstützt. Durch den überstehenden Rohrbereich besteht die Gefahr des Verhakens in der Haltung. Im nichtbegehbaren Nennweitenbereich kommen ausschließlich Rohre mit glatter Außenkontur zum Einsatz.

Die "Snap-in" Rohrverbindung (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-9) sowie die Rohrverbindung mit Induktionsschweißband (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-5) wurden speziell für diese Verfahren in Großbritannien entwickelt.

Der für das Induktionsschweißband erforderliche Strom wird durch eine in einem Packer integrierte Induktionsspule erzeugt.

Der Packer, der gleichzeitig als Einzugkörper dient, wird so positioniert, daß sich die Induktionsspule im Rohrverbindungsbereich befindet [WRC83] [FI-Avent] . Er ist mit einer separaten Injektionseinrichtung gekoppelt.

Im begehbaren Nennweitenbereich werden die Rohre i.a. mit einer am Zugseil befestigten und am Rohrende angreifenden Traverse bis unmittelbar vor das jeweils letzte Rohr der Rohrleitung eingebracht.

Für das eigentliche Zusammenziehen der Rohre können die bei der Rohrverlegung im offenen Graben gebräuchlichen Rohrzuggeräte eingesetzt werden (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-4) (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-5) [Stein83c] .

Zur Reduzierung des Reibungswiderstandes und zur Vermeidung von Beschädigungen oder Verkantungen der Rohre während des Einziehvorganges besteht die Möglichkeit, diese auf Schlitten mit Gleitkufen aufzusetzen (Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-6) .

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-4: 

Rohrzuggeräte für den begehbaren Nennweitenbereich - Rohrzuggerät mit außen angesetzter Traverse [FI-Windh]

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-5: 

Rohrzuggeräte für den begehbaren Nennweitenbereich - Im Rohr verspannbares Rohrzuggerät [FI-Gress]

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Bild 5.3.2.2.2.4.1.3-6: 

Rohrzuggeräte für den begehbaren Nennweitenbereich - Einziehen eines auf Gleitkufen gelagerten Rohres [Lenz97]

 

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)