Wiederherstellung der Einbindung von Anschlußkanälen
Die Wiederherstellung der Einbindung von Anschlußkanälen bzw. Seitenzuläufen erfolgt analog (Abschnitt 5.3.2.2.1) in offener oder geschlossener Bauweise.
Im vorliegenden Anwendungsfall bietet sich die geschlossene Bauweise besonders an, da der Einbindungsbereich von innen relativ leicht erkennbar ist. In diesem Bereich beult sich der Inliner nach außen etwas aus, so daß die speziell entwickelten Bohr-, Schneid- und Fräsgeräte (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-1) , aber auch die im (Abschnitt 5.2.1.6) erläuterten Roboter mittels einer Kanalfernsehkamera exakt positioniert werden können [Gale82] .
Bei neueren Entwicklungen werden Position, Abmessung und Form der Einbindungsbereiche entweder mit einer TV-Kamera oder direkt mit einem kombinierten Meß- und Schneidgerät erfaßt und elektronisch gespeichert.
Nach erfolgter Auskleidung des Kanals werden die Anschlußkanäle mit dem Schneidgerät anhand der gespeicherten Daten angefahren und geöffnet [FI-Rausc] [FI-Isekib] .
Da der Inliner nicht in jedem Fall vollständig mit der Rohrwand verbunden ist, besteht im Übergangsbereich die Gefahr der Hinterläufigkeit und Korrosion des Altkanals.
Bei manueller Ausführung kann diesem Problem durch Formteile und Auftragen von Kunststofflaminat begegnet werden (Abschnitt 5.3.2.5) . In ähnlicher Weise geschieht auch das Verbinden verschiedener Sanierungsabschnitte untereinander, beispielsweise in Einsteigschächten.
In der Regel erfolgt heute die Wiederherstellung der Einbindung von Seitenzuläufen ≥ DN 100 im Rahmen der Auskleidung von Kanälen ≥ DN 200 mit örtlich hergestellten und erhärtenden Rohren mit Hilfe von hutförmigen Anschlußmanschetten, auch Hutmanschetten genannt [FI-Insit] .
Als Hutmanschette wird beim Insituform-Verfahren ein ca. 40-45 cm langer, epoxidharzgetränkter Filzschlauch mit Krempe verwendet (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-2) (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-3) (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-4) (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-5) (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-6).
Der Einbau erfolgt mit Hilfe eines Spezialpackers (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-7) (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-8) unter Kamerabeobachtung.
Dieser wird nach Positionierung an der Einbindungsstelle mit Wasserdruck aufgeweitet. Dabei wird gleichzeitig ein integrierter Seitenpacker mit dem Filzschlauch in den Anschlußkanal hineingestülpt (Abschnitt 5.2.3.2.3) . Durch den Innendruck wird die Hutmanschette während der thermischen Aushärtung fest gegen den Inliner im bereits sanierten Kanal bzw. gegen die Rohrwandung gepreßt (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-4) . Die Schlauchlänge von ca. 40-45 cm erlaubt es, die erste Muffenverbindung als kritischen Bereich in der Anschlußleitung zu überdecken (Bild 5.3.2.4.1.1.1.5-4) (Abschnitt 5.3.2.2.1) [Dilg98] .
Nach Abschluß der o.g. Arbeiten, Reinigung und Prüfung kann die Leitung wieder in Betrieb gesetzt werden.