Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

T-Liner-Verfahren

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-1: 

Aufbau des T-Liners [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Das T-Liner Verfahren wird unabhängig vom Rohrwerkstoff bei Kreisquerschnitten im Nennweitenbereich DN 150 bis DN 850 und Haltungslängen je nach Nennweite bis 180 m eingesetzt. Die Auskleidung äquivalenter Eiquerschnitte ist möglich.

Als Trägermaterial dient ein konfektionierter Schlauch aus sich überlappenden und versetzten Bahnen aus Glas- und ggf. Synthesefasern, die durch innere und äußere PE-Schutzfolien begrenzt sind (Bild 5.3.2.4.1.2.2-1) .

Die Überlappung der einzelnen Bahnen bietet den Vorteil, das Dehnvermögen des Mehrlagenschlauches gezielt auf > 10 % einzustellen.

Für Wanddicken unter 9 mm werden ausschließlich aus Glas bestehende Trägermaterialien eingesetzt. Durch diese Variationsmöglichkeiten kann der Schlauchaufbau in Abhängigkeit von der Beanspruchung den Nennsteifigkeiten SN 1250 bis SN 10.000 N/mm2 angepaßt werden [Miege89b] .

Zur Tränkung bzw. Imprägnierung des Inlinerschlauches (auch T-Liner genannt) wird in der Regel ein lichthärtendes Polyesterharz (UP-Harz) auf Isophtalsäure-Basis mit Neopentylglycol (ISO-NPG) eingesetzt. Im Industriebereich mit hohen Abwassertemperaturen sollte es gegen ein Vinylesterharz ausgetauscht werden.

Der werkseitig konfektionierte Inlinerschlauch wird in einer lichtundurchlässigen Verpackung angeliefert und am Startschacht positioniert. Dem weiteren Lichtschutz zur Verhinderung der vorzeitigen Kunstharzreaktion dient ein UV-Lichtschutzzelt, das über dem Startschacht aufgebaut wird (Bild 5.3.2.4.1.2.2-2) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-3) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-4) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-5) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-6) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-7) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-8) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-9) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-10) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-11) (Bild 5.3.2.4.1.2.2-1).

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-2: 

T-Liner-Verfahren in Anlehnung an [FI-Teerb] - Einzug des T-Liners im Schutze eines Lichtschutzzeltes in die zu sanierende Haltung [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-3: 

T-Liner-Verfahren - Lampenzug mit Infrarot-Kamera [FI-UVRel]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-4: 

T-Liner-Verfahren - Montage des Lampenzugs [FI-UVRel]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-5: 

T-Liner-Verfahren - Kontrollstand und Steuerstand [FI-UVRel]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-6: 

T-Liner-Verfahren - Blick in den Startschacht mit eingezogener PE-Schutzfolie [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-7: 

T-Liner-Verfahren - T-Liner mit Rückholseil für den Lampenzug [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-8: 

T-Liner-Verfahren - Lampen vor der Montage zum Lampenzug [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-9: 

T-Liner-Verfahren - Verschlußtöpfe [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-10: 

T-Liner-Verfahren - Aufgeweiteter Inliner im Startschacht [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.1.2.2-11: 

T-Liner-Verfahren - Start des Lampenzuges im Zielschacht [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Nach Abschluß aller Vorarbeiten (Bild 5.3.2.4.1.2.2-1) wird zunächst eine PE-Schutzfolie von Hand in die zu sanierende Haltung bis zum Startschacht eingezogen. Die Folie liegt auf dem Sohlenbereich des zu sanierenden Kanals auf und dient als Schutz des Liners vor Beschädigungen während des Einzugs, aber auch als Gleitschicht zur Reduzierung der Reibungskräfte.

Im Schutze des Zeltes wird der Inlinerschlauch an einem Windenseil befestigt und mit Windenunterstützung bis zum Zielschacht eingezogen.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)