Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Ringraumabschluß und -verfüllung

Vor Beginn der Verfüllung des Ringraumes muß dieser an den Stirnflächen im Ziel- und Startschacht verschlossen werden (Bild 5.3.2.4.2.5-1) . Beim Kontroll- und Prelinersystem erfolgt dies über die Extruderverschweißung des Preliners mit dem Noppenschlauch (Bild 5.3.2.4.2.5-2).

Beim Grundsystem wird der Noppenschlauch mit vlieskaschierten PE-HD-Manschetten an den Rohrenden verschweißt.

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Bild 5.3.2.4.2.5-1: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren [FI-Troli] - Anschweißen des Befüll- und Entlüftungsstuzen und Verschweißen der Schläuche für die Ringraumverfüllung

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Bild 5.3.2.4.2.5-2: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren [FI-Troli] - Schweißgerät

 

Die Ringraumverfüllung erfolgt mit einem speziell entwickelten, niedrig-viskosen, hydraulisch schnell abbindenden, hochfesten und schrumpffreien Injektionsmörtel (TROLINING®-Injektor) (Tabelle 5.3.2.4.2.5-1) (Tabelle 5.3.2.4.2.5-2) über einen zuvor am Tiefpunkt der zu sanierenden Kanalhaltung eingeschweißten Befüllstutzen. Am Hochpunkt befindet sich ein Entlüftungsstutzen, um eine satte Verfüllung ohne Lufteinschlüsse zu gewährleisten (Bild 5.3.2.4.2.5-3) (Bild 5.3.2.4.2.5-4) (Bild 5.3.2.4.2.5-5).

 
Tabelle 5.3.2.4.2.5-1: 

Kennwerte des TROLINING®-Injektionsmörtels bei einer Temperatur von 20 °C

E−Modul
[Gpa]
Biegezugfestigkeit
[Mpa]
Druckfestigkeit
[Mpa]
1h 1d 2d 7d 14d 28d 1d 7d 28d 1d 7d 28d
10,92 18,72 20,40 22,83 23,35 24,30 8,9 13,9 14,1 54,1 74,4 88,3
RWTH Aachen, Institut für Gesteinshüttenkunde
 
Tabelle 5.3.2.4.2.5-2: 

Kennwerte des TROLINING®-Injektionsmörtels in Abhängigkeit der Temperatur

Temperatur 5 °C 10 °C 15 °C − 20 °C
Zeit 17h 17h 12h
Druckfestigkeit [N⁄mm2] 2−4 27−38 40,2
Biegezugfestigkeit [N⁄mm2] 0,6−1,5 5,1−6,2 5,5
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Bild 5.3.2.4.2.5-3: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren - Mischen des Injektionsmörtels [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.2.5-4: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren -Ringraumverfüllung [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.2.5-5: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren - Befülleitungen für den Injektionsmörtel [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

 

Zur optischen Überwachung dieses Prozesses dienen eine transparente Steigleitung im Zielschacht und der transparente Noppenschlauch (Bild 5.3.2.4.2.5-6) .

Die beim Abbinden des Injektionsmörtels entstehende Hydratationswärme bewirkt ein Erweichen des PE-HD-Materials, so daß dieses sich radial ausdehnen kann und noch formschlüssiger am Altkanal anliegt.

Der Innendruck von 0,5 bar wird über die gesamte Befüll- und Aushärtephase aufrechterhalten (Bild 5.3.2.4.2.5-7) .

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Bild 5.3.2.4.2.5-6: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren - Aufbau der Steigleitung für die hydrostatische Druckhöhe von 0,5 bar [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 5.3.2.4.2.5-7: 

Arbeitsschritte beim Noppenschlauchverfahren - Aufrecherhaltung eines konstanten Innendruckes von 0,5 bar (5 m Wassersäule) [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

 

Bedingt durch die hohe Frühfestigkeit des Injektionsmörtels kann der Kanal i.d.R. innerhalb von 24 Stunden wieder in Betrieb gesetzt werden.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)