Zu erwartende indirekte Kostengrößen
Die Größe der indirekten Kosten infolge Kanalbaumaßnahmen ist in erheblichem Maße den örtlichen Gegebenheiten und sonstigen Eingangsdaten unterworfen. Die Ermittlung ist auch bei Verwendung der vorstehenden Ansätze nicht mit der Genauigkeit möglich, wie sie bei den direkten Kosten üblich ist.
Grunwald [Grunw97a] führt anhand der zuvor genannten Monetarisierungsansätze für fiktive Situationen Abschätzungen über die zu erwartenden Größenordnungen der indirekten Kosten durch, wobei diese auf 1 Meter Sanierungslänge bezogen werden. Dadurch ist die Vergleichbarkeit mit den Differenzen der direkten Kosten verschiedener Bauverfahren gegeben. Die Wertschöpfungsminderungen ansässigen Einzelhandels sowie die Kosten der Verkehrsteilnehmer durch Staubildung und Umleitungsstrecken erweisen sich als die bedeutsamsten Gesichtspunkte. Im (Bild 5.7.2.7-1) sind die ausdrücklich nicht direkt auf beliebige Situationen übertragbaren Erwartungsbereiche indirekter Kosten und die Kostendifferenz der Erneuerung in offener und geschlossener Bauweise vergleichend gegenübergestellt.
Die obere Linie der Differenz direkter Kosten stellt dabei die Situation bei ungünstigen Bedingungen für die geschlossene Bauweise dar, während der unteren Linie günstigere Bedingungen der geschlossenen Bauweise zugrunde liegen. Es zeigt sich, daß die monetäre Berücksichtigung indirekter Wirkungen der konkurrierenden Bauverfahren auch bei ungünstigen Voraussetzungen für die geschlossene Bauweise die Entscheidung zugunsten dieser beeinflussen kann. Grunwald stellt jedoch die Gebührenfähigkeit der zur Vermeidung indirekter Wirkungen erforderlichen höheren Baukosten in Frage.