Planung

Nach [ATVA142:1992] sind bei allen Planungen neben den besonderen Anforderungen bezüglich der Standsicherheit und Betriebssicherheit zusätzlich folgende Hinweise zu beachten:

• Die Leitungstrasse ist so zu wählen, daß schwierige Gelände- und Untergrundverhältnisse vermieden werden.
• Zwischen Kanal und Fassungsbereich (Wasserschutzzone I) ist ein größtmöglicher Abstand einzuhalten.
• Eingriffe in den Boden sind zu minimieren.
• Wasserdichtheitsprüfungen müssen auch nach Inbetriebnahme möglich sein, die Schachtbauwerke sind entsprechend auszubilden.
• Bei doppelwandigen Kanälen ist nach Möglichkeit das Auswechseln von Kanalteilstücken zu berücksichtigen.
• Bei nichtbegehbaren Kanälen sind Einmündungen von Anschlüssen grundsätzlich nur in Schachtbauwerken zulässig.
• Sofern keine drucksicheren Schächte verwendet werden, sind die Rohre geschlossen durch die Schächte zu führen. Für ausreichende Entlüftung ist zu sorgen, damit keine Biogene Schwefelsäure-Korrosion (BSK) entsteht. Für Prüfung und Wartung sind verschließbare Öffnungen vorzusehen. (In [MULUF84] wird generell gefordert, den Kanal geschlossen durch die Schächte zu führen).

Nach ATV-A 142 [ATVA142:1992] ist für Kanäle zur Schmutz- und Mischwasserableitung in der Wasserschutzzone II ein besonderes Sicherheitssystem vorzusehen, das vor bzw. bei Eintreten einer Undichtigkeit der Entwässerungsanlage in Funktion tritt.

Zu den zuverlässigkeitserhöhenden Konstruktionsverfahren gehört die Redundanz. Darunter versteht man das Vorhandensein von mehr funktionsfähigen Mitteln, als für die Erfüllung vorgesehener Aufgaben einer Betrachtungseinheit erforderlich sind. Redundanz ist also die Eigenschaft einer Betrachtungseinheit, auch bei Ausfall einzelner ihrer technischen Mittel noch funktionsfähig zu sein [Deixl88] . Zu den redundanten Kanalsystemen zählen auch:

• Doppelwandige Abwasserkanäle (Abschnitt 6.4.2.1.1) und
• Kanäle mit mineralischer Außenabdichtung (Abschnitt 6.4.2.1.3) .