Wasserdruckprüfung
Bei Muffenprüfungen wurde bis zur Einführung der DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] im Jahre 1997 vielfach von den Auftraggebern eine Wasserdruckprüfung in "Anlehnung an die DIN 4033 [DIN4033:1979] " verlangt.
In dieser Norm wird die Muffenprüfung mit Wasser als Prüfmedium bei der Prüfung neuverlegter Abwasserkanäle zugelassen, ohne daß ein exaktes Dichtheitskriterium definiert wird. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn nur ein langsamer Druckabfall zu verzeichnen ist und kein Wasser an den Rohrverbindungen austritt.
Obwohl die zweite Forderung den Einsatz an überschütteten Abwasserkanälen eigentlich verbietet, werden in der Praxis Dichtheitsprüfungen "in Anlehnung an die DIN 4033 [DIN4033:1979] " durchgeführt. Problematisch ist dabei insbesondere die subjektive Einschätzung eines "langsamen Druckabfalles".
Nach der DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] gelten für die Muffenprüfung dieselben Prüfkriterien, d.h. die gleichen Wasserzugabewerte und Prüfzeiten, wie bei der haltungs- bzw. abschnittsweisen Dichtheitsprüfung (Bild 4.5.1.4.1-1). Es werden demnach Wasserzugabemengen gemessen, die erforderlich sind, den Prüfdruck konstant zu halten. Als äquivalente benetzte Rohroberfläche ist dabei ersatzweise die Oberfläche eines 1 m langen Rohrstückes anzusetzten. Die Umsetzung dieses Kriteriums ist aufgrund der hierbei geforderten langen Prüfzeit von 30 Minuten pro Rohrverbindung nicht unproblematisch. So ergibt sich beispielsweise für die Prüfung aller Rohrverbindungen einer 30 m langen Haltung bei einer Rohrlänge von 2,5 m (13 Rohrverbindungen) eine reine Prüfzeit von 7,5 Stunden.
Werden dagegen die Prüfzeiten verkürzt, so ergibt sich die Notwendigkeit, extrem geringe Volumenströme (Tabelle 4.5.1.4.1-1) messen zu müssen, so daß generell von der Muffenprüfung mit Wasser als Prüfmedium abgeraten wird.