Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Luftüberdruckprüfung

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Bild 4.5.1.4.2-1: 

Schematische Darstellung des Prüfvolumens bei einer Muffenprüfung [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Wie aus den im (Abschnitt 4.5.1.1) aufgeführten Bestimmungsgleichungen ersichtlich ist, geht das Prüfvolumen linear in die Berechnung der erforderlichen Prüfzeiten ein (s. (Abschnitt 4.5.1.1.2) (Abschnitt 4.5.1.1.3) , Bestimmungsgleichungen (Bild 4.5.1.1.2) und (Bild 4.5.1.1.3) ). Bei der Dichtheitsprüfung mit einem unter Druck stehenden kompressiblen Medium, wie z.B. Luft, ist der Druckabfall nicht nur von den geometrischen Abmessungen der Leckstelle, sondern primär vom Luftvolumen innerhalb des zu untersuchenden Prüfabschnittes und der Prüfzeit abhängig. Diese Abhängigkeiten bestehen in gleicher Form auch für Dichtheitsprüfungen mit Unterdruck. Daher besitzen derart gewonnene Prüfergebnisse nur dann eine Aussagekraft und Vergleichbarkeit, wenn sie auf das Volumen des zu prüfenden Leitungsabschnittes bei sonst gleichen Prüfbedingungen bezogen werden.

Da aber die Abmessungen der Muffenprüfgeräte (Bild 4.5.1.4.2-1) und damit das Prüfvolumen jedoch je nach Hersteller variieren, ist es nicht möglich, ein allgemeingültiges Dichtheitskriterium zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ist es daher unabdingbar, für jedes Muffenprüfgerät im Vorfeld der Prüfungen das Prüfvolumen zu ermitteln und über dieses mit Hilfe der nachfolgend beschriebenen Gleichungen die entsprechenden Dichtheitskriterien zu berechnen [Stein97g] .

Zur Ermittlung der erforderlichen Prüfzeiten muß das Prüfvolumen des eingesetzten Muffenprüfgerätes einschließlich des Volumens der zuführenden Schläuche, falls diese während der Prüfung eine Verbindung zum Prüfraum aufweisen, sowie das Volumen der Rohrverbindung ermittelt werden. Bei nichtbegehbaren Abwasserleitungen und -kanälen kann im allgemeinen auf die Ermittlung des Volumens der Rohrverbindung verzichtet werden.

Es sollten bevorzugt Muffenprüfgeräte verwendet werden, deren luftzuführenden Schläuche während der Prüfung keine Verbindung zum Prüfraum aufweisen [ATVM143-6:1998] .

Im ATV-M 143 Teil 6 heißt es weiter, daß bei "… Muffenprüfungen (…) spezielle Muffenprüfgeräte einzusetzen (sind). Bei Verwendung von kombinierten Prüf- und Injektionspackern, die beispielsweise zur Behebung örtlich begrenzter Undichtigkeiten eingesetzt werden, für die Dichtheitsprüfung müssen diese den Anforderungen eines Muffenprüfgerätes genügen. Die Eignung der kombinierten Prüf- und Injektionspacker sowie die Dichtheitskriterien (…) sind nachzuweisen" [ATVM143-6:1998] .

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)