Netzmessung
Eine weitere Meßmethode, die ohne Querschnittseinengung auskommt, ist die Netzmessung. Bei diesem Verfahren werden ebenfalls zwei Größen zur Bestimmung des Volumenstroms benötigt: zum einen die Fließtiefe, über die die durchflossene Fläche berechnet wird, zum anderen die mittlere Fließgeschwindigkeit im Gerinne. Zur Ermittlung des Geschwindigkeitsprofils werden innerhalb eines hydraulisch angepaßten Rasters im Gerinne Einzelgeschwindigkeiten gemessen. Die mittlere Fließgeschwindigkeit wird durch Planimetrie oder numerische Integration der durch die einzelnen Geschwindigkeitsvektoren aufgespannten Flächen über den durchflossenen Querschnitt ermittelt (Bild 4.4.1.5.1.3.3-1) [Kölli] [VDIVDE2640] .
Die Netzmessung kann erst ab Fließtiefen von etwa 15 cm sinnvoll eingesetzt werden, da die verwendeten Meßwertaufnehmer sonst im Verhältnis unzulässig groß sind. Während der gesamten Messung muß der Volumenstrom weitgehend konstant bleiben; bei sehr großen Querschnitten von beispielsweise 4 m2 müssen Meßzeiten von bis zu einer Stunde zur Ermittlung eines einzigen Werts für die mittlere Geschwindigkeit einkalkuliert werden. Das Verfahren ist sehr genau, wird wegen des sehr großen Aufwands aber hauptsächlich zur Kalibrierung anderer Meßverfahren eingesetzt und ist für Langzeituntersuchungen nicht geeignet.