Druckmessende Schlauchwaage
Die druckmessende Schlauchwaage wurde speziell für die Bestimmung der vertikalen Lage (Gefälle, Ausbiegung, Versatz) nichtbegehbarer Leitungen entwickelt [Colli83] [NN86d] .
Ein Schlauchende ist mit einem festaufgestellten Niveaugefäß, in dem sich ein freier Flüssigkeitsspiegel als Bezugshöhe befindet, verbunden. An dem anderen Schlauchende befindet sich ein elektronischer Meßwertaufnehmer, welcher den hydrostatischen Druck, der dem Höhenunterschied zwischen Niveaugefäß und Drucksensor proportional ist, in ein elektrisches Signal verwandelt (Bild 4.3.2.2.2.2-1) .
Im Gegensatz zur Schlauchwaage, bei der die Flüssigkeit als Folge von Höhenunterschieden fließt und somit eine Verzögerung der Anzeige auftritt, kann bei diesem Verfahren die Druckänderung sofort abgelesen werden. Die Meßsignale werden hierzu elektronisch aufbereitet und als Höhendifferenzen zwischen dem Meßwertaufnehmer und dem Niveaugefäß digital angezeigt bzw. aufgezeichnet.
Der Meßkopf wird zunächst bis zum Ende der zu vermessenden Haltung eingeführt; die Messung erfolgt dann während des Herausziehens des Gerätes bei gleichzeitiger Bestimmung der Entfernung durch Registrierung der Umdrehung der Kabektrommel.
Da der Druckaufnehmer nicht nur auf den hydrostatischen Druck, sondern auch auf Druckschwankungen durch Bewegungen des Systems während der Messung reagiert, ist es erforderlich, die dynamischen Störgrößen herauszufiltern. Dies geschieht zum einen durch ein mechanisches Dämpfungssystem und zum anderen durch eine elektrische Signalaufbereitung. Damit kann mit diesem Gerät direkt beim Durchfahren des Kanals der Höhenunterschied gemessen und der Längsschnitt der Rohrsohle bestimmt werden.
Für das Gerät wird eine Genauigkeit von ±5 mm bei instationärer Messung angegeben; der Fehler bei stationärer Messung liegt bei ±1 mm [Colli83] .