Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Ablagerungen

Quantitative Erfassung von Ablagerungen

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Bild 4.3.2.2.1-1: 

Prinzipdarstellung der Dükervermessung in Anlehnung an [FI-KARO] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Ablagerungen (Abschnitt 2.3.2.1) zählen zur Schadensgruppe der Abflußhindernisse. Sie werden zur Zeit wie die Inkrustationen, einragenden Abflußhindernisse und Wurzeleinwüchse (Tabelle 4.3.2.2.1-1) im Rahmen der optischen Inneninspektion erfaßt und bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Querschnittsreduzierung in Prozent abgeschätzt.

Die Höhe der Ablagerungen oberhalb der Sohle begehbarer Kanäle kann mit den bekannten Verfahren der Ingenieurvermessung und in nichtbegehbaren Kanälen mit Hilfe z.B. nachfolgend erläuterter Meßgeräte und -verfahren zur Bestimmung der Lageabweichungen und Querschnittsabmessungen ermittelt werden.

Eine Spezialentwicklung für Ablagerungsmessungen in Dükern, welche nicht deren Außerbetriebsetzung erfordert, stellt die Dükervermessungseinheit (DVE) dar [FI-KARO] . Sie weist zwei Drucksensoren auf, an die elektronische Datenerfassungssysteme (MDS-Systeme) angeschlossen sind. Die Datenspeicher befinden sich in einer wasserdichten Kapselung, welche aus einem Kunststoffrohr mit einem kugelsegmentförmigen Vorderteil gefertigt ist.

Wird die Dükervermessungseinheit (wie im (Bild 4.3.2.2.1-1) schematisch dargestellt) ein einem Druckrohr (Düker) eingesetzt, so nimmt der in der Kapselung am hinteren Ende mittig angebrachte Drucksensor die Druckhöhe h2 auf. Der zweite Drucksensor, der aus der Dükervermessungseinheit herausgeführt wird, gleitet über die Ablagerungen und mißt den Wasserdruck h1. Auf diese Weise kann in einem Druckrohr sowohl die Kontur des Rohrscheitels als auch die Kontur der Ablagerung festgestellt werden. Aufgrund des Auftriebes ist dabei zu jeder Zeit gewährleistet, daß sich die Dükervermessungseinheit tatsächlich am Rohrscheitel entlang bewegt.

Bevor das gesamte Gerät in einen Düker eingesetzt wird, ist zunächst ein Zugseil entweder einzuschwimmen oder einzuspülen. Danach wird die Dükervermessungseinheit an diesem Seil mit konstanter Geschwindigkeit durch den Düker gezogen.

Das Dükervermessungssystem ist auch für Ablagerungsmessungen in Freispiegelleitungen geeignet.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)