Akustische Verfahren
Zur Erkundung nichtsichtbarer Schäden bieten sich akustische Verfahren an. Neben Aussagen zu Außenwandkorrosion und Bettungsfehlern sind auch Messungen der Wanddicke sowie des Verlaufs, der Lage und der Tiefe von Rissen möglich. Eine weitere Zielstellung der akustischen Kanalinspektion ist die Fehlerdetektion im Betriebszustand bei gefüllten Kanälen ohne Betriebsunterbrechung und gegebenenfalls auch ohne vorherige Reinigung des Kanals.
Ein in der Entwicklung befindliches Meßverfahren (Sonomolch) zur Kanalinspektion auf der Grundlage der Erfassung von Schwingungen und Vorgängen bei der Ausbreitung mechanischer Wellen wird in [Kling94] [Kling95] [Kling97] [FI-IBMT] beschrieben (Bild 4.3.2.3.4-1) . Je nach untersuchtem Frequenzbereich wird dabei zwischen Schallreflexionsanalyse (hörbarer Bereich 100 - 10000 Hz) und Ultraschallanalyse (nicht hörbarer Bereich 50 - 500 kHz) unterschieden.
Das Gerät soll zur Rißdetektion, Untersuchung der Rohrverbindungen und Bettung eingesetzt werden. Bettungsunterschiede lassen sich als Dämpfungsunterschiede bestimmen. Ein Riß behindert die Wellenfortpflanzung, so daß bei symmetrischer Meßanordnung unsymmetrische, in der Phase verschobene Signale erzeugt werden. Wenn die Positionierung ohne Kanalfernsehkamera vorgenommen werden kann, ist auch der Einsatz im gefüllten Kanal möglich. Aus Reihenmessungen können Muster schadhafter und intakter Rohre abgeleitet werden. Hierbei soll im ersten Schritt ein einfaches phänomenologisch begründetes Stapelungsverfahren verwendet werden, welches die Grundlage für die spätere Musterbildung mit neuronalen Netzen unter Einbeziehung von Fuzzy Logic vorbereitet.